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Zweimal zahntechnisch


Studentin erhielt Preis für Erfindung

04.10.2012 (nmf)
Eine neue Methode für fließfähige Zahnfüllungen hat die Studentin Simone Dudda zusammen mit ihrem Doktorvater, Prof. Dr. Michael Gente entwickelt. Die Kooperation zwischen ihr und dem leitenden Oberarzt des Lehrbereichs Propädeutik in der Abteilung für Orofaziale Prothetik und Funktionslehre erfolgte im Rahmen ihrer Doktorarbeit.
Für diese Arbeit wurde sie im September in Cuxhaven mit dem auf 6.000 Euro dotierten ersten Preis der 10. VOCO Dental Challenge ausgezeichnet.

Kleine und mittelgroße Defekte an Zähnen, die zum Beispiel durch Karies verursacht worden sind, werden mit zahnfarbenen Füllungskunststoffen verschlossen. Diese sogenannten "Komposits" werden in fließfähigem oder streichfähigem Zustand in die Defekte eingebracht. Anschließend werden sie durch Bestrahlung mit blauem Licht zu größeren Molekülen "polymerisiert".
Da es bei dieser Art der Härtung zu einer Schrumpfung kommt, besteht immer die Gefahr, dass das „Loch
im Zahn“ nicht dicht verschlossen. Vielmehr können sich am Füllungsrand trotz Verklebung mit dem Zahn Spalten bilden.
Diesem neuerlichen Kariesrisiko begegnet man bislang dadurch, dass das Füllungsmaterial in kleinen Portionen in den Zahn eingebracht und jede Portion einzeln gehärtet wird. Das ist eine zeitraubende Prozedur.

Bei der neuen Marburger Verarbeitungsmethode wird schon während des Einfüllens des Komposits in den Defekt eine genau dosierte Lichtmenge auf den lichthärtbaren Kunststoff eingestrahlt. Das Material fließt an den Zahn, wird vorgehärtet und nach dem Auffüllen des Lochs mit Licht nachgehärtet. Zur Dosierung des Lichts, das auf das Tempo des Einfüllens abgestimmt sein muss, wurde eine Computersteuerung entwickelt.
Diese Erfindung hat die Philipps-Universität
beim Deutschen Patent- und Markenamt eingereicht. Die Fachöffentlichkeit erfuhr davon erstmals in.
Dudda ist Studentin im 9. Fachsemester. Sie setzte sich mit ihrem Vortrag und einer Live-Demonstration der Erfindung gegen eine hochkarätige Konkurrenz von Zahnmedizinern und Werkstoffkundlern aus Deutschland und der Schweiz durch.

Promotionsbetreuer Gente zeigt sich hocherfreut über diesen Erfolg. "Unsere Arbeitsgruppe hat es erneut geschafft, diesen renommierten Preis zu erringen.
Ich freue mich sehr über diese Anerkennung wissenschaftlicher Leistung".
Bei der ersten Dental Challenge 9 Jahre zuvor war dem damaligen Studenten Matthias Nötzel aus Gentes Arbeitsgruppe ebenfalls der erste Preis zuerkannt worden.

Die eine Hälfte des Preisgelds von 6.000 Euro ist für den Vortragenden, die andere Hälfte für die Arbeitsgruppe bestimmt. Hinzu kommt für jeden Preisträger ein Zuschuss von jeweils 2.000 Euro für Publikationen oder die Vorstellung auf internationalen Kongressen.
pm: Philipps-Universität Marburg
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