Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Juristische Heimwerker


Kurze Verhandlung gegen engagierten Bürgerrechtler

26.09.2012 (fjh)
Überraschend früh endete am Mittwoch (26. September) der fünfte Verhandlungstag im Strafverfahren gegen Tronje Döhmer. Bereits nach 75 Minuten vertagte Richterin Isabel Rojahn die Verhandlung auf Freitag (12. Oktober) um 11 Uhr im Raum 109 des Amtsgerichts Marburg.
Zuvor hatte sie die Beschlüsse des Gerichts auf Döhmers Beweisanträge verlesen. Erstaunlicherweise las sie die Texte diesmal betont und verständlich vor, was bislang eher selten der Fall gewesen war.
Der beantragten Auswertung einer CD über die Homepage eines Kreditvermittlers stimmte Rojahn zu. Die Vernehmung von Zeugen lehnte sie jedoch ab.
Döhmer hatte mit seinen Beweisanträgen untermauern wollen, dass der – gegen ihn erhobene - Tatvorwurf der Begünstigung schon einer dafür notwendigen Vortat entbehrt. Vorgeworfen hat ihm die Staatsanwaltschaft, er habe einem Mandanten geholfen, aus betrügerischen Geschäften erwirtschaftete Gelder beiseite zu schaffen.
Die Zeugen sollten indes belegen, dass sie bei ihren Geschäften mit Döhmers ehemaligem Mandanten keinen Schaden erlitten, sondern die vereinbarten Leistungen auch erhalten hatten. Die CD sollte belegen, dass der Ex-Mandant tatsächlich Gegenleistungen für die Beträge erbracht hat, die ihm überwiesen wurden.
Mit einer Kontoauswertung wollte Döhmer zudem feststellen lassen, dass die Konten des einstigen Mandanten nur ein Minus auswiesen, sodass er gar keine Gelder hätte beiseite schaffen können. Dementsprechend mangele es in allen Punkten an einer strafbaren Handlung, die das Gericht aburteilen könnte.
Trotz einer Abweisung des Verfahrens durch das Landgericht Marburg mit dem Vorschlag, das Verfahren einzustellen, hatte das Amtsgericht die Verhandlung eröffnet. In vier Verhandlungstagen zeigte sich Richterin Rojahn erschreckend unfair gegenüber dem Angeklagten.
Nun erweckte sie zum ersten Mal den Eindruck, Döhmers Anträge könnten positiv beschieden werden. Ob bei ihr tatsächlich ein Sinneswandel eingetreten ist, werden die für Freitag (12. Oktober) um 11 Uhr und Montag (15. Oktober) um 13 Uhr anberaumten Verhandlungen erweisen.
Franz-Josef Hanke
Text 7611 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg