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Gewagte Teilhabe


Kreis führt bei Umsetzung des Bildungspakets

14.09.2012 (ms)
"Erstmals bietet eine vergleichbare Statistik in Hessen die Chance einer eigenen Einordnung der Arbeit im Bildungs- und Teilhabepaket", sagte der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern am Freitag (14. September). "Marburg-Biedenkopf schneidet dabei hessenweit am besten ab. Wir können stolz auf das Ergebnis sein, weil es bedeutet, dass das doch sehr aufwändige und bürokratische Programm im Landkreis Marburg-Biedenkopf so umgesetzt wird, dass tatsächlich eine große Anzahl Kinder und Jugendliche davon profitieren. Die sehr aktive und frühzeitig geleistete Informationsarbeit zeigt hier seine Wirkung.“
Der Sozialausschuss des Hessischen Landkreistages hatte im Juni 2012 dem erarbeiteten Konzept für eine einheitliche Statistik zum Bildungs- und Teilhabepaket zugestimmt. Für die Kommunen in Hessen sind dabei der Beobachtungszeitraum, die Zahl der potentiell anspruchsberechtigten Kinder und Jugendlichen, die Quote zur Inanspruchnahme der Leistungen durch die Kinder und Jugendlichen sowie die Zahl der Bewilligung der einzelnen Leistungsarten relevant und klar definiert. Die erste Meldung erfolgte zum 30. Juni 2012.
In der ersten Auswertung nach den neuen statistischen Vorgaben erreichte nun der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit 51,78 Prozent im Rechtskreis des Sozialgesetzbuchs II (SGB II) den ersten Platz. Damit liegt er weit über dem Hessendurchschnitt von 34,75 Prozent. Dabei handelt es sich um die aktive Inanspruchnahme aller Leistungsarten außer dem Schulbedarf, da er in den Rechtskreisen SGB II und SGB XII automatisch mit den Zahlungen im August oder im März jedes Jahres ohne Antrag ausgezahlt wird.
"Ich glaube, dass unsere intensive Informationsarbeit in Sachen Bildungs- und Teilhabepaket zum Erfolg geführt hat", ergänzte McGovern. " Das gilt für die zentrale Telefon-Hotline, das zweimalige Anschreiben aller leistungsberechtigten Familien, Informationsflyer und Plakate auch auf Russisch und Türkisch, die Präsenz bei Elternabenden in Schulen sowie intensive Information der sozialen Institutionen und Partner."
Das sogenannte Bildungs- und Teilhabepaket trat mit der Reform des Zweiten und Zwölften Sozialgesetzbuchs im April 2011 in Kraft. Es ermöglicht die Bezuschussung kultureller, sportlicher oder musischer Angebote pro Kind und Jugendlichem bis zu einem Gesamtbetrag von 120 Euro im Jahr. Mit dem Bildungspaket können auch Lernmaterialien für alle Schülerinnen und Schüler und Beförderungskosten bei Besuch einer weiterführenden Schule bezuschusst werden.
Eine zusätzliche außerschulische Lernförderung wird ermöglicht, wenn bei Kindern und Jugendlichen in der Schule die Versetzung gefährdet ist. Bei Tagesausflügen und Klassenfahrten werden die tatsächlich anfallenden Kosten übernommen. Die gemeinschaftliche Mittagsverpflegung in Kindertageseinrichtungen und Schulen wird bis auf einen Eigenanteil von einem Euro ermöglicht.
Für mehr als 5.500 leistungsberechtigte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene setzt der Landkreis Marburg-Biedenkopf im Kreisgebiet und der Stadt Marburg das Bildungs- und Teilhabepaket um. Da der größte Anteil der leistungsberechtigten Kinder zusammen mit ihren Eltern vom KreisJobCenter (KJC) betreut wird, wurde dort eine Koordinierungsstelle "Bildung und Teilhabe" geschaffen.
Da der Leistungsanspruch nicht nur für Kinder besteht, deren Eltern Arbeitslosengeld II (ALG II) beziehen, wurde die Koordinierungsstelle ebenfalls mit der Bearbeitung der Anträge der Wohngeld- und Kinderzuschlagsempfänger beauftragt. Lediglich die Kinder und Jugendlichen, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch XII oder Asylbewerberleistungsgesetz erhalten und ebenfalls Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket erhalten können, haben ihre jeweilige Sozialbehörde als eigene Antragsstelle mit identischen Antragsformularen.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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