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Kampf gegen Zumutungen


Humorkrimi ließ beim Krimi-Dinner die Lachmuskeln spielen

08.09.2012 (jnl)
Als bestens geeignet für das Marburger Krimifestival erwies sich die Kombination von kulinarischem Dinner und witziger Krimi-Autorenlesung am Freitag (7. September) im Kerner. Das Autoren-Duo Volker Bleeck und Kirsten Püttjer lasen aus "Kein Herz für Walker" und "Das letzte Hemd".
Wegen eines Verlagswechsels lag das aktuelle Buch selbst den Autoren nur als "Druckfahnen" vor, da es erst Anfang Oktober fertig gedruckt herauskommt. Das störte kaum, weil die Lebendigkeit und Komik der von ihnen ausgewählten Lesekapitel augenblicks verfing.
Tatsächlich spielte auch gutes Essen in Gestalt eines exzentrischen Meisterkochs und Restaurantbetreibers eine Rolle in der Romanreihe. Das Hauptaugenmerk lag indes in der literarisch gelungenen Situationskomik, die alles dominiert.
Behutsam wurden die Zuhörer in das Ensemble der Figuren um den pensionierten Richter Max Rosenmair eingeführt, der in "Kein Herz für Walker" in ein geerbtes Dorfhaus am Niederrhein einzieht. Im Titel gemeint sind tatsächlich "Nordic Walker" aus seiner Sportgruppe, die Mordanschlägen zum Opfer fallen.
Wenn der grantelnde Menschenfeind Rosenmair dann loslegte, kam man aus dem Lachen kaum noch heraus. Dabei ist durchaus viel Action angesagt, Lagerhallen explodieren und Autos.
Auch Rosenmairs Auto wird abgefackelt, doch das neue ist ähnlich "farblich unmöglich", wie er mit nimmermüder Kommentierfreude zum Besten gibt. Um ihn herum gibt es genügend "verrückte" Gestalten und saftige Kollisionen, dass man als Publikum schon nach kurzer Zeit unweigerlich in lustvoll erregte Stimmung gerät.
Das Hamburger Autoren-Duo, das auch privat zusammenlebt, las mit Verve und gut modulierten Stimmen. Die über 30 Dinnergäste genossen in den Intermezzi des exquisiten Mehr-Gänge-Menüs ein an Dynamik und Wortwitz reiches literarisches Feuerwerk.
Nach der Lesung stellten sie sich bereitwillig dem Gespräch mit den Zuhörern. Manche wünschten sich, die "Tatorte" und Krimis des Fernsehens wären ähnlich "schräg" und witzig wie die Romane von Kirsten Püttjer und Volker Bleeck.
Jürgen Neitzel
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