25.08.2012 (fjh)
"Ich bin dann so nach acht Minuten wieder wach geworden; und da lief nichts mehr." Bei der Moderation einer Radio-Sendung eingeschlafen ist Jens Bertrams nur ein einziges Mal. Dafür hat er in zehn Jahren als Hörfunk-Moderator aber einige "Highlights" erlebt.
Sein zehnjähriges Jubiläum als Radio-Journalist feiert der blinde Marburger am Samstag (25. August) mit einer Sondersendung beim Internet-Radio Ohrfunk. Sie läuft am Samstagabend ab 20 Uhr. Dazu erhält der Jubilar Gratulationen verschiedener Hörer und Interviewpartner.
Begonnen hat Bertrams seine Arbeit am 25. August 2002 bei Radio Unerhört Marburg (RUM). Damals folgte er einer Einladung von Metyn Gemril, der ihn nach einem Interview bei seiner Sendung "Frequenzfieber" sofort zur Moderation aufforderte.
Nach einer Zwischenstation bei Radio Milina kam Bertrams schließlich zum Ohrfunk. Dort moderiert er neben seiner Sendung "Candlelight" vor allem politische Sendungen.
Spezialität des blinden Marburger Journalisten ist das Interview. Auf die Frage nach seinem schlechtesten Interviewpartner wiegelt Bertrams aber ab. Den Namen seines Gesprächspartners, dessen Aussage er wegen der vielen "Ähs" von 20 auf gerade einmal 9 Minuten Dauer schneiden musste, möchte Bertrams lieber nicht nennen.
Begeistert war er hingegen von seinem Gespräch mit Dr. Ulrich Schneider. Der Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Deutschland habe ohne jedes "Äh" absolut druckreife Sätze ins Mikro gesprochen.
Seine Erinnerung an zehn Jahre Tätigkeit beim Radio hat Bertrams vorab in seinem Internet-Blog blog.jens-bertrams.de veröffentlicht. Aber auch bei der abendlichen Sendung am Jubiläumstag selbst stehen sie natürlich auf dem Programm.
Dort wird er auch die Vorgeschichte seiner peinlichsten Sendung erzählen. Dem Schlaf am Mikrophon bei laufender Sendung war nämlich ein überaus anstrengender Sendetag vorangegangen.
Franz-Josef Hanke
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