07.06.2008 (alx)
Ein Ort zum Träumen war am Freitag (6. Juni) die
Waggonhalle. Dort unterhielt die Gruppe "Janus" ihr Publikum mit einer innovativen Klang-Mischung aus kroatischen Chansons und sphärischen Elektro- oder Pop-Einlagen.
Die Musiker spielten sowohl neue Lieder, als auch ältere von ihrem Album "Kraljica". Dieses kroatische Wort bedeutet "Königin".
Die Sängerin Marijana Vuko wurde begleitet von Andreas Horn auf Gitarre und Keyboard sowie Marco Bocec auf Kontrabass, Gitarre und Keyboard. Daneben spielte Bocec auch zwei traditionell kroatische Saiten-Instrumente: den "Brac" und die "Prim".
Die charismatische Sängerin erzählt in ihren Liedern von Ängsten, emotionalen Scherbenhaufen und engen Freundinnen.
Die Song-Texte waren zwar auf kroatisch, vor jedem Lied-Beginn aber übersetzte die Kroatin den Inhalt. Mit sanfter Stimme und verträumtem Blick begegnete sie dabei ihren Zuschauern.
Die Stücke waren melancholisch und befreiend zugleich. "Herz und Himmel" hieß eins der Stücke auf deutsch übersetzt. In dem Lied ging es um unbeantwortete Fragen. Die Antworten wissen eben manchmal nur "Herz und Himmel".
Ein anderer Song erzählt die Geschichte einer Liebschaft, über die man keine Kontrolle hat. Diese Beziehung beschreibt die Sängerin als wunderschön und verletzend zugleich. Aus Angst vor tieferen Verletzungen wird die Verbindung schließlich beendet.
"Tragisch, aber nötig, weil ich mich besser zurechtfinde in traurigen Geschichten.", übersetzte Vuko einen Teil des Textes. "Sada mi Falis" heisst der Song. Auf Deutsch bedeutet der Titel "Jetzt fehlst du mir".
Auf kindlich verspielte Art trug Vuko ihre ergreifenden Lieder vor. "Janus" spielte ein nachdenkliches Konzert, auf dem jeder eingeladen war, sich den slawischen Klängen, angefüllt von Sehnsucht und Melancholie, hinzugeben.
In der römischen Mythologie ist Janus ein doppelköpfiger Gott. Auf Darstellungen blickt er meist gleichzeitig nach vorne und nach hinten. Auch Vuko scheint das zu beherrschen. Gleichermaßen schmerzlich und liebevoll klingen die Lieder der Gruppe "Janus" nach.
Alexandra Appel
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