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Armseliges Häuflein


NPD ging in demokratischem Lärm unter

04.08.2012 (fjh)
Ohrenbetäubender Lärm erfüllte am Samstag (4. August) den Messeplatz Afföller. Knapp 500 Menschen demonstrierten dort gegen eine Veranstaltung der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD).
Im Rahmen ihrer sogenannten "Deutschlandtour" legte die rechtsextreme Partei auch einen Zwischenstopp in Marburg ein. Für 11 Uhr hatte sie sich dazu auf dem Messeplatz angekündigt.
Bereits eine halbe Stunde vorher versammelten sich Hunderte auf dem Platz, um gegen Neofaschismus und Fremdenhass zu demonstrieren. Aufgerufen zu dieser Gegenkundgebung hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB).
Da ursprünglich der Hauptbahnhof als Demonstrationsort ausgegeben worden war und zahlreiche Demonstrationsteilnehmer mit dem Zug anreisten, bildete sich dort gegen 10.30 Uhr ein regelrechter Demonstrationszug zum Messeplatz im Afföller. Während er die Afföllerstraße entlangzog, warteten auf dem Messeplatz bereits zahlreiche weitere Demonstrierende auf die Ankunft der NPD.
Eine Handvoll Neonazis marschierte ebenfalls vom Hauptbahnhof zum Messeplatz. Gegen 11 Uhr kam dort dann auch ein Lastwagen an, der eine Bühne und Lautsprecher herantransportierte.
Von der Ankunft der Neonazis an übertönten die Gegendemonstranten mit lautstarken Rufen, Trillerpfeifen und Wuwuselas Reden und Musik der NPD-Vertreter. Udo Pasteurs zeigte wenig Lust, längere Zeit in den Lärm hineinzureden.
14 NPD-Vertretern standen mehr als 400 Gegendemonstrierende gegenüber. Unter ihnen befanden sich auch Oberbürgermeister Egon Vaupel und der SPD-Bundestagsabgeordnete Sören Bartol.
Durch Absperrgitter wurden die beiden Gruppen auf etwa 50 Meter Abstand voneinander gehalten. Eingroßes Polizeiaufgebot war bei der Veranstaltung im Einsatz.
Angesichts der gigantischen Übermacht ihrer Gegner konnte sich die NPD aber kaum bewegen. Dennoch dauerte es eine ganze Stunde, bis die Neonazis ihre Lautsprecherboxen wieder verladen hatten. In ihrem Lastwagen machten sie sich unter weiterhin anhaltendem Lärm ihrer Gegner auf nach Kassel, wo sie am Nachmittag einen weiteren Halt einlegen wollten.
Etwa zur selben Stunde begann auch ein Nazi-Aufmarsch im niedersächsischen Kurort Bad Nenndorf. Auch dort war die Zahl der Gegendemonstranten deutlich größer als die der Neonazis.
Franz-Josef Hanke
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