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Anneliese-Pohl-Stiftung fördert Forscherinnen

25.07.2012 (ms)
Mit einem neuen Stipendienprogramm für die Förderung von Habilitandinnen am Fachbereich Medizin setzt sich die Anneliese-Pohl-Stiftung ein. Das hat die Philipps-Universität am Mittwoch (25. Juli) mitgeteilt.
Die "Anneliese-Pohl-Habilitationsförderung" will herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen unterstützen, die nach einer exzellenten Dissertation den wissenschaftlichen Karriereweg auch mit Kindern und Familie fortzusetzen. Im Rahmen des Programms erhalten junge Mediziner- und Naturwissenschaftlerinnen des Fachbereichs Medizin personenbezogene Förderungen in Form von Personal- oder Sachmitteln bis zu 100.000 Euro.
"Mit diesem Programm wollen wir für Wissenschaftlerinnen Freiräume schaffen, damit sie ihre akademische Forschungsarbeit mit der Familienplanung vereinbaren können", erklärte der Stifter Prof. Dr. Reinfried Pohl. "Die Förderung wird individuell und bedarfsgerecht gestaltet und soll Unterstützung bieten, um berufliche und private Herausforderungen bewältigen zu können.“
In Deutschland sind Wissenschaftlerinnen in leitenden Positionen an Hochschulen und in der Forschung deutlich unterrepräsentiert. Das liegt an einer Vielzahl von Gründen. Häufig ist jedoch die schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie in einem für die Karriereplanung entscheidenden Lebensabschnitt ausschlaggebend.
Hinzu kommen meist limitierte Kinderbetreuungsmöglichkeiten mit unflexiblen Öffnungszeiten, die der Arbeitszeit zum Beispiel einer vollzeitbeschäftigten Klinikärztin nicht entsprechen. Die daraus entstehende Doppelbelastung führt meist zu einer vorzeitigen Beendigung der wissenschaftlichen Laufbahn der Medizinerinnen.
"Mit dieser - an die individuelle Lebenssituation angepassten - Fördermaßnahme leistet die Anneliese Pohl-Stiftung einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern", erklärte Medizin-Dekan Prof. Matthias Rothmund. "Wir freuen uns sehr über die Habilitationsförderung und danken Prof. Pohl über die Unterstützung unseres wissenschaftlichen Nachwuchses.“
Um Wissenschaftlerinnen mit Kindern bei ihrer Karriere- und Familienplanung bestmöglich zu unterstützen, gibt es zahlreiche Fördermaßnahmen. "Die Anneliese-Pohl-Habilitationsförderung wird jeweils gezielt auf die persönliche berufliche sowie familiäre Situation der Antragstellerin angepasst", sagte die Radiologoin Prof. Dr. Rita Engenhart-Cabillic. Die Direktorin Strahlentherapie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) ist Vorstandsmitglied der Anneliese-Pohl-Stiftung.
Durch Finanzierung einer "Ersatzstelle" in der Klinik oder die Bereitstellung einer personengebundenen wissenschaftliche Assistenz besteht die Möglichkeit einer Freistellung von klinischen Aufgaben, was zu einer deutlichen Entlastung führen kann. Daneben werden Kinderbetreuungskosten und Sachkosten für Forschungsprojekte finanziert sowie Kombinationen aus Personal- und Sachbeihilfe zur Verfügung gestellt. Ergänzt wird dieses - auf Initiative von Engenhart-Cabillic zustande gekommene - Vorhaben durch ein Programm für Gastprofessorinnen und -professoren.
Die Anneliese Pohl-Stiftung wurde Ende 2009 gegründet. Sie hat ihren Sitz in Marburg. Zweck der Stiftung ist die Unterstützung und Begleitung von an Krebs erkrankten Personen und ihrer Angehörigen.
pm: Philipps-Universität Marburg
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