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Aufgepasst


Statistik zu Kindeswohlgefährdungen im Kreis

25.07.2012 (ms)
233 Gefährdungsmeldungen sind im Jahr 2011 beim Landkreis Marburg-Biedenkopf eingegangen Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der bedrohten Kinder damit um 42 gesunken.
Die Zahl der Inobhutnahmen hat sich nach einem leichten Rückgang von 69 Fällen im Jahr 2010 mit 75 Fällen im Jahr 2011 auf dem Niveau der Vorjahre eingependelt. 2008 und 2009 waren es jeweils:74 Fälle.
"Damit entwickelt sich der Landkreis Marburg-Biedenkopf in der mittelfristigen Betrachtung gegen den Bundestrend“, stellte der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern fest. Im Bundesgebiet sind im Jahr 2011 insgesamt sechs Prozent mehr Kinder und Jugendliche in Obhut genommen worden als 2010.
Im Bundesdurchschnitt betrugen die Steigerungsraten 8 Prozent im Jahr 2010, 4,5 Prozent im Jahr 2009 und 14,4 Prozent im Jahr 2008. Im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist hingegen seit 2008 keine nennenswerte Steigerung aufgetreten.
"Dies spricht für die Arbeit des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD), der die gemeldeten Fälle sehr genau überprüft und auch dort handelt, wo es notwendig ist", betonte McGovern. "Die Arbeit ist sehr herausfordernd und auch belastend für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."
Der ASD ist dabei eng mit Kooperationspartnern und mit vielen anderen Institutionen wie Beratungsstellen, Ärzten, der Universitäts-Kinderklinik, Kinder- und Jugendpsychiatrien, Polizei oder Familiengerichte im Landkreis vernetzt. "Dies wird im Landkreis Marburg-Biedenkopf sehr gut umgesetzt und stellt ein besonderes Qualitätsmerkmal im Kinderschutz dar“, sagte Fachbereichsleiter Uwe Pöppler.
Das im Januar 2012 in Kraft getretene Bundeskinderschutzgesetz fordere verstärkt diese Kooperationen, die in weiten Teilen im Landkreis bereits umgesetzt werden. Bei den Gefährdungsmeldungen sei eine besondere Achtsamkeit bei den jüngeren Kindern gegeben, die oftmals noch nicht in einer Kindertageseinrichtung betreut werden.
So waren 2011 insgesamt 75 der betroffenen Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren. Der zuständige Fachdienstleiter Jürgen Rimbach betonte, dass gerade hier die Zusammenarbeit mit den Kinderärzten, der Kinderklinik und den Hebammen von zentraler Bedeutung sei. So kooperiere man eng mit der Kinderklinik und nutze das dortige Kinderschutztelefon, um Fragen zügig mit medizinischen Fachleuten zu klären.
Viele Meldungen kamen aus der Nachbarschaft und Verwandtschaft der Kinder und Jugendlichen. Aber auch anonym wurde viel gemeldet. Im Jahr 2011 erhielt die Behörde anonyme Hinweise.
Auch die Polizei hat in 41 Fällen entsprechende Meldungen abgegeben. Bei 80 Kindern und Jugendlichen haben die Mitarbeiter des ASD die Meldungen noch am gleichen Tag überprüft.
"Die Überprüfungen finden in der Regel zu zweit statt, so dass hier schnell reagiert wird"; erläuterte McGovern. "Bei lediglich 70 von 233 betroffenen Kindern und Jugendlichen wurde kein Hilfebedarf festgestellt.“
Die Rufbereitschaft des ASD in den Abend- und Nachtstunden sowie am Wochenende wurde intensiv in Anspruch genommen: So kamen 2011 insgesamt
36 Meldungen während dieser Zeiten an.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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