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Integrativ


Märchen-Malerei von Anke Koch-Röttering in der Brüder-Grimm-Stube

20.07.2012 (jnl)
Mit Märchen-Malereien trumpfte die Marburger Künstlerin Anke Koch-Röttering am Donnerstag (19. Juli) in der Brüder-Grimm-Stube. Gut umgesetzte, pfiffige Bildideen, integrierter sprachlicher Witz und malerisches Können zeichnen ihre Werke aus.
Die langjährige Teilnehmerin der Marburger Sommerakademie und Mutter eines behinderten Sohnes hat sich laut eigenen Angaben "schon immer" für Märchenmotive begeistern können. Da passte es gut, dass der Fachdienst Kultur der Stadt Marburg 2012 wiederum zum Grimm-Jahr eine Veranstaltungsreihe organisierte.
Die Kulturdezernentin Dr. Kerstin Weinbach begrüßte die Besucher zu "Ist es ein Grimmsches Märchen?" mit einer kleinen, netten Ansprache. Die Eröffnungsrede übernahm die dänische Sommerakademie-Kursleiterin Susanne Ahrenkiel, die die Künstlerin seit fünzehn Jahren kennt und ihre künsterische Entwicklung fördernd begleitete.
Die sehr persönliche und wunderbar bildhafte Rede tauchte tief ein in die Metaphern- und Erzählwelt der Grimmschen Märchen. Koch-Röttering erschien darin zum Beispiel als eine Art "Rotkäppchen", der es nie an Mut und Tatkraft gefehlt habe, sich ihren eigenen Weg - nicht nur als Künstlerin - zu suchen.
Die enorme Vielfalt der Formate, Ausdrucksformen und Maltechniken, die die 57-jährige Caldenerin in dieser Ausstellung vorstellte, erstaunt. Mischtechnik, Öl oder Acryl auf Leinwand stehen neben Aquarell-, Tusche-, und Kreidestiftarbeiten.
Meistens werden mehrere malerische Ideen und Techniken collagenhaft integriert. Häufig verwendet Koch-Röttering Schriftschablonen, um Sprachwitz mit ins Bild hineinzunehmen. Bei einem im changierenden Seewasser schwebenden grasgrünen Frosch mit Krönchen, Schwimmarmreifen und Hosen steht da etwa: "Was wenn der Frosch nicht schwimmen kann?".
Auf einem Bild landet ein hellroter Hahn auf einem grünen Esel, am Bildrand steht: "Rest hat Urlaub". In einer Ecke des Raums steht ein Turm aus drei auf allen sechs Seiten bemalten großen Würfeln.
Alltagsnah und ideenreich zeigt sich die leidenschaftliche Mutter und Geschichtenerzählerin in faktisch all ihren ausgestellten Werken. Mittlerweile ist es schon ihre zwanzigste Ausstellung.
Die Bilder sind leicht zugänglich - auch für Kinder. Sie bietet aber durch die zahlreichen Proben eines über Jahre aufgebauten malerischen Könnens auch Erwachsenen viel Vergnügen.
Bis zum Sonntag (19. August) ist die Ausstellung dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Jürgen Neitzel
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