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Kraft, Können und Witz


Galumpha begeisterte vollbesetzte waggonhalle

05.06.2008 (fjh)
Mit Witz und Können begeisterte "Galumpha" am Mittwoch (4. Juni) die vollbesetzte Waggonhalle. Gut eine Stunde lang präsentierten Choreograf Andrew Horowitz sowie die Tänzer Marlon Torres und Erin Stanley ein choreografisches, artistisches und pantomimisches Schmankerl vom Feinsten.
Zu Beginn zeigten sie dem Publikum ihr artistisches Können. Wieder und wieder verschmolzen die drei zu einem einzigen Gesamtkörper. Einer kniete auf den Schultern des Anderen, während die Dritte kopfunter vor seinem Bauch herabhing oder seitlich waagerecht in den Raum ragte.
Dann wieder erzeugten die drei Geräusche, indem sie rhythmisch auf den Boden stampften, laut atmeten oder in gekonntem Takt wilde Urschreie ausstießen.
Ein leises Augenzwinkern war immer mit dabei, wenn "Galumpha" sich äußerte. Absolut synchron bewegten sich die drei im Takt, wobei sie oft aber abgehackte und eckige Bewegungen ausführten.
Immer wieder ernteten ihre artistischen Figuren spontanen Szenen-Applaus. Noch öfter aber ernteten die Tänzer erheiterte Lacher des Publikums.
Bei einer Nummer sprangen sie erst in ein riesiges schwarzes Tuch hinein wie in das Sprungtuch der Feuerwehr. Dann wickelte einer sich das große Tuch um den Leib wie eine Burka. Schließlich verschwanden alle drei darunter.
Oben schaute ein Kopf heraus und ernst zum Publikum herüber. Langsam wurde dieser Kopf über dem schwarzen Tuch nach oben gehoben. Weiterhin blickte er ernst und fast grimmig drein. Doch dann schaute er etwas irritiert, während er langsam wieder nach unten sank.
Abwechslungsreich und voller origineller Ideen gestalteten die drei ihren Auftritt. Keine Nummer war genauso oder auch nur ähnlich wie die vorherige. Immer wieder verblüfften sie mit ausgefallenen Darbietungen, erstaunlichen visuellen Effekten, originellen Requisiten und einem überaus spritzigen Witz.
Eine Stepptanz-Nummer verulkten sie, indem sie sich merkwürdige Anhänge an ihre Schuhe gehängt hatten. Gleichzeitig zierten blecherne Deckel ihre Hintern. Mit diesen Utensilien erzeugten sie dann eine rhythmische Melodie, indem sie sich aufeinander zu bewegten, mit den Hintern aneinander stießen oder im Takt über die Bühne stiefelten.
Das klang wie "Stonk" und bewegte die Besucher zu wahren Lach-Orgien. Pfiffe und donnernder Applaus ertönten schon während der Nummer.
Eine andere Darbietung präsentierten die drei, indem sie kleine flauschige Stoffbälle rhythmisch von schwarzen Mützen abzogen oder wieder aufsetzten. Jedesmal erzeugte der Klettverschluss, mit dem die Bommel an die Mützen geheftet wurden, ein kratzendes Geräusch. Mit diesem Laut machten die Künstler Musik, während sie sich in einer gekonnten Choreografie aufeinander zu oder voneinander fort bewegten.
Am Schluss dieser Nummer warfen sie die drei Bälle ins Publikum. Kurz vor Ende ihres Auftritts fragte ein Tänzer dann das Publikum, wo die Bälle seien. Er ließ sie sich zuwerfen und fing sie dann mit atemberaubend komischen Bewegungen auf. Dabei benutzte er allein den Kopf mit der Klett-Mütze als Fänger!
"Galumpha" kann man kaum treffender beschreiben als mit dem Hinweis, dass hier Tanz, Artistik, Pantomime, Clownerie, Kontaktimprovisation und uriger Humor eine einmalige Symbiose eingegangen sind. Diese Gruppe war wirklich absolut originell.
Nach eineinviertel Stunden verließen die drei die Bühne. Das Publikum tobte und wollte sie nicht weglassen. Alle Anwesenden dürften sich wohl einig gewesen sein in dem Wunsch, dass "Galumpha" schon bald wieder nach Marburg zurückkehren soll.
Franz-Josef Hanke
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