30.06.2012 (keb)
Die Fußball-Europameisterschaft (EM) in Polen und der Ukraine neigt sich allmählich ihrem Ende zu. Am Mittwoch (27. Juni) sowie am Donnerstag (28. Juni) fanden die Halbfinals statt. Dabei gab es einen knappen Favoritensieg sowie eine Überraschung.
Im ersten Halbfinale feierte das Nationalteam aus Spanien einen knappen 4:2 Sieg nach Elfmeterschießen gegen Portugal. Während der gesamten 120 Minuten war die Partie offen.
Spanien war in der ersten Hälfte das bessere Team. Portugal übernahm zum Ende des Spiels das Kommando. In der Verlängerung setzten die Iberer wieder mehr Akzente. Ein Tor gab es allerdings nicht.
Im Elfmeterschießen lief das Spiel zunächst in Portugiesische Richtung. Portugals Torhüter parierte den ersten Spanischen Elfmeter. Kurz darauf brachten sich die Portugiesen in Führung.
Wenig später parierte Spaniens Keeper Casillas allerdings einen Elfmeter. Kurz darauf scheiterte ein weiterer Portugiese an der Querlatte. So drehte Spanien das Spiel in einem echten Krimi am Ende doch noch.
Einen tag später schaffte Italiens Nationalmannschaft einen nicht unbedingt erwarteten 2:1 Sieg gegen Deutschland. Die ersten 15 Minuten gehörten der Mannschaft von Joachim Löw. Sie ließen jedoch erste gute Möglichkeiten ungenutzt.
Anschließend übernahm Italien plötzlich das Kommando. Wenig später gelang das Führungstor für die Elf von Cesare Brandelli. Torschütze war Mario Balotelli.
Deutschland spielte zu diesem Zeitpunkt keinen guten Fußball. Das Team wirkte überheblich. Nur wenig gelang in dieser Phase.
So konnten die Italiener noch vor der Pause auf 2:0 erhöhen. Wieder traf Mario Balotelli. Mit etwas Pech hätte es vor dem Seitenwechsel sogar noch ein drittes Mal im Deutschen Tor einschlagen können.
Nach Wideranpfiff war das DFB-Team aktiver. Möglichkeiten wurden wieder erspielt. Die letzte Entschlossenheit fehlte jedoch.
Ein wenig Pech war auch dabei. Ein Freistoß von Marko Reus landete Beispielsweise nur an der Querlatte.
Auf der anderen Seite stand Italien sehr gut in der Defensive. Ruhig und abgeklärt spielte die „Squadra Azurra“.
Je länger das Spiel dauerte, desto öfter gab es auch Konterchancen für Italien. Eine Entscheidung konnten sie dadurch allerdings nicht herbeiführen.
So kam Deutschland in der Nachspielzeit noch einmal auf 2:1 heran. Mesut Özil verwandelte einen Handelfmeter.
In den verbleibenden zwei Minuten warf die Löw-Elf alles nach vorne. Das 2:2 gelang ihnen dennoch nicht mehr.
Am Sonntag (01. Juli) stehen sich im Endspiel also Spanien und Italien gegenüber. In der Vorrunde gab es dieses Spiel schon einmal.
Dort lautete das Endergebnis 1:1. Experten sprachen hinterher von einem der besten EM-Spiele in diesem Jahr.
Spannend wird es auf jeden Fall. Spanien konnte im gesamten Turnier noch nicht auf ganzer Linie überzeugen.
Die Spieler wirken müde. Der Biss sowie der Hunger nach Erfolg scheint der Elf von Vicente del Bosque ein wenig abhanden gekommen zu sein.
Auf der anderen Seite steht Italien. Diese Mannschaft ist zu einer Einheit zusammengewachsen. Vor dem Turnier hätte Niemand viel auf Italien gesetzt. Jetzt steht eine hoch motivierte Mannschaft auf dem Platz.
Trainer Brandelli veränderte das Spielsystem der Italiener. Die Defensive ist jetzt nicht mehr das Prunkstück. Italien spielt jetzt auch schönen und erfolgreichen Fußball.
Deshalb kann dieses Endspiel zu einem echten Leckerbissen werden. Ein Favorit ist im Vorfeld nicht auszumachen.
Einige Experten glauben daran, dass die Italiener die leicht besseren Karten haben. Am Ende kann man jedoch nur spekulieren. Da Spekulationen nichts bringen, sollten sich die Fußballfans einfach auf ein schönes Finale freuen.
Kevin Barth
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