25.06.2012 (ms)
Für das Lehramt Geschichte können sich ab dem Wintersemester 2012/2013 an der
Philipps-Universität nur noch 95 Studienanfänger einschreiben. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Senkung von zehn und im Vergleich zu den Jahren davor um knapp 25 Erstsemester.
Diese Plätze wurden bis jetzt immer ausgeschöpft und boten somit mehr Abiturienten die Möglichkeit, ein Lehramtsstudium in Marburg aufzunehmen. Dieses Vorgehen der Philipps-Universität und des
Landes Hessen ist für den
Allgemeinen Studierenden-Ausschuss (AStA) nicht nachvollziehbar. Schließlich werden mehr Lehrer benötigt, weil ein Großteil der noch aktiven Lehrer in Kürze in Pension gehen wird.
"Eine Absenkung der Lehrer-Studienplätze ist nicht nachvollziehbar", sagte der AStA-Hochschulreferent Jamal Lutz. "Am Ende wird diese Entwicklung zu Lasten der Schüler gehen, da die Klassen in Zukunft noch größer werden", meinte AStA-Hochschulreferent Marius Beckmann. "Es wird in Zukunft ein zu großes Mißverhältnis von Schülern und Lehrern geben.“
Beckmann wies auf ein weiteres Problem hin: "Innerhalb dieses Hochschulsystems sind die Fachbereiche der Philipps-Universität eh schon unterfinanziert. Diese Finanzierung wiederum ist abhängig von den ansteigenden Studierendenzahlen, die nun am Fachbereich 06 gesenkt werden. Es ist davon auszugehen, das die finanzielle Situation am Fachbereich sich noch weiter verschlechtert.“
Hier schließt Lutz an: "Es wird von den Fachbereich erwartet, das mehr Studierende ausgebildet werden, damit die vorhandene Struktur erhalten bleiben kann. Wenn nun die Studierendenzahlen nicht wachsen, ist es wahrscheinlich, das es zu Verschlechterungen des ohnehin ausbaufähigen Lehrangebotes am Fachbereich 06 kommen wird.“
Zum anderen kritisiert der AStA die Einschränkung der freien Studienplatzwahl. "Hier werden Menschen, die Geschichte auf Gymnasiales Lehramt studieren wollen, von ihrem Studium abgehalten", protestierte Beckmann. "Jede Person muss aber die Möglichkeit haben, sich die Ausbildungsstätte frei und nach Neigung zu wählen."
Solche Einschränkungen findet Lutz "nicht hinnehmbar". Es dürfe nicht der Wille der Landesregierung sein, Menschen an ihrem frei gewählten Studiumswunsch zu hindern. "Auch darf es nicht Wille der Landesregierung sein, motivierte Studierende von ihrem Studium abzuhalten", schloss Lutz.
pm: AStA Marburg
Text 7325 groß anzeigenwww.marburgnews.de