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Staubtrocken


Renaturierungsmaßnahmen an der Elnhäuser Mühle

19.06.2012 (ms)
Auf dem alten Mühlengelände in Elnhausen wurden schon 1992 die ersten Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. Der alte Mühlteich und sein Zufluss wurden als Lebensraum für Frösche, Kröten und Molche wiederhergestellt und auch angenommen.
Leider hat sich im Laufe der Jahre gezeigt, dass der alte Mühlteich Wasser verliert und sehr häufig trocken fällt. Die Abdichtung des Teichs wäre auf Dauer sehr aufwändig.
Daher hat der Fachdienst Stadtgrün, Umwelt und Natur der Universitätsstadt Marburg im Winter 2011/2012 weitere Gewässer an der Elnhäuser Mühle anlegen lassen. Ein fast 800 Quadratmeter großer Teich soll das ganze Jahr über Wasser führen, sodass für die Amphibien ein Ausweichgewässer zur Verfügung steht, falls der alte Mühlteich trocken fällt.
Am "Elnhäuser Wasser" wurden Teile der Uferbefestigungen entfernt und das Bachbett aufgeweitet. Ein Teil des Geländes wird durch einen Abzweig vom Mühlgraben großflächig vernässt.
Dadurch wurde ein verlandeter Teich wieder aufgestaut. Viele weitere kleinere Tümpel sind entstanden.
Durch die verschiedenen Maßnahmen ist ein abwechslungsreiches Biotop mit Auenwald, Feuchtbrachen, Teichen und Tümpeln entstanden. Dieses Biotop stellt einen idealen Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten dar, die selten geworden sind.
Neben den häufigeren Amphibienarten Erdkröte, Grasfrosch, Berg- und Teichmolch könnte auch den Kammmolch - eine nach Europäischem Recht geschützte Art - von den Gewässern profitieren. Die Teiche erleichtern den Tieren die Wanderung zwischen den ehemaligen Kammmolch-Vorkommen bei Dagobertshausen und den bekannten Vorkommen in den Naturschutzgebieten "Kleine Lummersbach" bei Cyriaxweimar und "Kehnaer Trift" bei Kehna. Solche "Trittsteine" sollen den Erhalt und die Ausbreitung dieser selten gewordenen Art fördern.
Für Fledermäuse wurde im Jahr 2010 in einem ehemaligen Kellergewölbe der Mühle ein
Quartier eingerichtet. Sie können von den neuen Teichen profitieren, weil sie hier deutlich mehr Insekten finden werden.
Die Renaturierungsmaßnahme kostet etwa 25.000 Euro. Sie wurde als Ökokontomaßnahme der Stadt Marburg finanziert.
pm: Stadt Marburg
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