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Was Macht macht


Menschen machen Menschen das Leben schwer

09.06.2012 (fjh)
Die Chefin grinste hinterhältig. Es tue ihr leid, sagte sie, aber für ihre Mitarbeiterin habe sie leider keine Arbeit mehr.
Tag für Tag geschieht so etwas in Deutschland. Gerade erst waren es die Beschäftigten der insolventen Drogeriemarkt-Kette Schlecker und ihres Tochterunternehmens "Ihr Platz", denen der Stuhl vor die Tür gesetzt wurde. Noch zitttern die Beschäftigten bei Opel in Bochum und die Mitarbeiter der Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM).
Skrupel zu haben scheinen die Entscheider nicht, die all diese Menschen in die Erwerbslosigkeit schicken. Ihr Lebensstandard ist schließlich ja sicher!
Mitunter glauben sie auch, sie müssten tun, was nicht zu vermeiden sei. Dann nagen vielleicht kleine Skrupel an ihrem Gewissen. Aber darüber setzen sie sich dann mit der Selbsttäuschung hinweg, sie könnten leider gar nicht anders handeln.
Gelegentlich gibt es jedoch auch Zeitgenossen, die eine geradezu perverse Freude daran entwickeln, andere zu schikanieren und zu mobben. Besonders perfide wird es, wenn solche Menschen dann in Führungspositionen aufsteigen.
Macht über andere kann dem Mächtigen ein geradezu geiles Gefühl vermitteln. "Von mir hängt es ab, ob jemand zittert oder fleht", denkt der Überlegene dann im Genuss seiner vermeintlichen Stärke.
Allerdings ist es in Wirklichkeit eine Schwäche, sich so zu vrhalten. Doch leider schaffen viele Menschen mit Allmachtsphantasien problemlos den Aufstieg an die Spitze von Firmen, Behörden und sogar ganzen Staaten.
Genussvoll vernichten sie Existenzen ganzer Familien und die Zukunftsperspektiven der Menschen, die von ihren Entscheidungen abhängig sind. Geradezu göttergleich gebärden sie sich in ihrem Wahn.
Selten werden die psychischen Folgen von Mobbing oder Entlassungen anschaulich beschrieben. "Opfer" grämen und schämen sich meist zu sehr, um sich wirkungsvoll wehren zu können.
Nicht zuletzt auch deswegen können die Täter oft jahrelang ohne Widerstand schalten und walten. Da sie sich meist auch gut gegenüber anderen darstellen, steigen sie auf in der Hierarchie bis an die obersten Stellen.
Der Drang nach der Macht verbrüdert sich häufig mit dem Instinkt, die passenden Wege nach oben auszuloten und zu beschreiten. Skrupellosigkeit ist Bedingung für den Erfolg auf diesem Weg.
Auf der Strecke bleiben diejenigen, die Mensch geblieben sind. Sie leiden nicht nur unter dem Druck ihrer Vorgesetzten, sondern auch unter der ständig zunehmenden Ausbildung einer Machtelite von Radfahrern, die nach oben buckeln und nach unten treten.
Was in der Wirtschaft nach und nach zum alltäglichen System geworden ist, bei dem Menschen wie Wegwerfware behandelt werden, das dehnt sich nun zunehmend auch auf die internationale Politik aus. Längst sind es icht mehr machtgierige Diktatoren in autoritären Regimes, die die Menschen unterdrücken. Mehr und mehr drangsalieren Banker und Politiker gemeinsam ganze Völker und ihre Wirtschaftsstrukturen.
Im Kleinen beginnt, was im Großen katastrophal enden kann. Griechische Verhältnisse herrschen leider auch in Marburg.
Man schaue sich die Chefinnen und Chefs hier einmal näher an: An ihren Taten werdet Ihr sie erkennen. Wer Menschen skrupellos an den Rand drängt, der gehört nicht in verantwortungsvolle Positionen!
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