14.05.2012 (fjh)
Ein externes Beratungsunternehmen soll die finanzielle Lage der
Philipps-Universität analysieren. Das haben Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann, Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause und Kanzler Dr. Friedhelm Nonne bei der Erörterung des 2011 entstandenen Defizits von 29,4 Millionen Euro vereinbart. In zwei Gesprächsrunden in Wiesbaden verständigten sie sich auch auf weitere Schritte.
Einigkeit bestand in der Einschätzung, dass die Finanzlage der Universität vertieft untersucht werden müsse. Einzelheiten für die Ausschreibung dieses Auftrags werden kurzfristig abgestimmt.
"Die Universität und das Ministerium sehen das Vorhaben als ein Modellprojekt, mit dem für eine Universität mit finanziellen Strukturproblemen Handlungsmöglichkeiten in einem betont wettbewerbsorientierten System der Hochschulfinanzierung dargestellt werden sollen", sagten die Ministerin und die Universitätsleitung. Durch die Analyse soll zunächst geklärt werden, in welchem Umfang und aus welchen Gründen für die Hochschule ein strukturelles Finanzproblem besteht.
Ferner soll geprüft werden, welche kurz-, mittel- und langfristigen Handlungsmöglichkeiten in der Universität bestehen, um wieder gesunde finanzielle Verhältnisse herbeizuführen. Dabei sollen auch strukturelle Veränderungen in der Verwaltung und im Studienangebot in Betracht gezogen werden.
Um bestehende Organisationsdefizite im Haushalts- und Rechnungswesen der Universität unverzüglich abzustellen, wird sich die Universität kurzfristig um einen Wissenstransfer von anderen Universitäten bemühen. Außerdem will sie die einschlägigen Verwaltungsstrukturen reorganisieren.
Ferner wird die Philipps-Universität ihre bereits eingeleiteten Konsolidierungsmaßnahmen verstärken. Für 2012 strebt die Hochschulleitung ein ausgeglichenes Jahresergebnis an.
Ohne zusätzliche Schritte sind jedoch weitere Verluste für die Folgejahre nicht auszuschließen. Vor diesem Hintergrund ist auch eine verstärkte Liquiditätsplanung notwendig. Die Hochschulleitung und das Ministerium werden sich kontinuierlich über die weitere Entwicklung austauschen.
pm: Philipps-Universität Marburg
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