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Stets zuverlässig


Rainer Kieselbach nach 48 Dienstjahren verabschiedet

14.05.2012 (fjh)
"Er hat immer genau den richtigen Tonfall getroffen." Mit diesem Lob würdigte Oberbürgermeister Egon Vaupel am Montag (14. Mai) im Historischen Saal des Rathauses die Arbeit des scheidenden Pressesprechers Rainer Kieselbach. Nach 48 Dienstjahren geht der Magistratsrat Ende Mai in den Ruhestand.
Am 1. April 1964 hatte Kieselbach als "Lehrling" seinen Dienst bei der Universitätsstadt Marburg begonnen. Nach zwischenzeitlichen Tätigkeiten im städtischen Wohnungsamt, beim Standesamt, der städtischen Steuerbehörde und beim Ordnungsamt sowie zuletzt beim Schulamt wurde er 1973 ins - damals neugegründete - Presseamt versetzt. Am 11. November 1988 wurde er dessen stellvertretender Leiter, bevor er am 1. September 2000 nach dem Ausscheiden von Erhard Dettmering die Leitung der Dienststelle übernahm.
In einer launigen Rede beschrieb Vaupel die Arbeitsstationen Kieselbachs. Besonders hervor hob er dabei die Loyalität des Beamten, der sich trotz der starken Arbeitsbelastung nie laut beklagt habe und stets ein zuverlässiger und fleißiger Mitarbeiter gewesen sei. Nach der Pensionierung Dettmerings war die Stellenzahl im Presseamt von einstmals drei auf eine einzige Vollzeitstelle verringert worden.
"Was hat der Mann, was ich nicht habe?" Mit dieser Frage leitete Vaupel zu den Mitarbeiterinnen des städtischen Pressesprechers über, die ihn regelrecht "bemutterten".
Personalratsvorsitzende Inge Kremer lobte ihren Kollegen für sein jahrelanges Engagement im der Personalvertretung und die solidarische Unterstützung der Fachkollegen in der Verwaltung. Als sie 1992 zur Stadt kam, habe sie den Pressesprecher mit seiner obligatorischen Fliege und der gepflegten Erscheinung für eine Respektsperson gehalten, die sich aber bald als freundlicher und humorvoller Kollege entpuppt habe.
Kieselbachs Amtsvorgänger Dettmering lobte seinen Nachfolger für sein Engagement als Mitarbeiter der Pressestelle. "Ähnlich getickt" hätten sie beide hinsichtlich ihres Interesses an Stadtgeschichte und Fotografie.
"Ich habe ihm nie eine Zigarre verpasst, weil ich es nie musste", witzelte Dettmering. Dann zog er eine Zigarre heraus, die er dem passionierten Zigarrenraucher als Abschiedsgeschenk übereignete.
Verkehrsdirektor Hans-Christian Sommer trug ein selbst gereimtes Verslein auf Kieselbach vor. Er erinnerte sich an gemeinsame Fahrten in die Partnerstadt Eisenach, bei denen der Pressesprecher eine hervorragende Figur zugunsten der Stadt Marburg gemacht habe.
Vom früheren Oberbürgermeister Dietrich Möller wurde ohne dessen Widerspruch der Satz kolportiert, dass er Kieselbach, wenn er ihn wegen des Zigarrendunsts manchmal nicht gesehen habe, wenigstens riechen konnte. Erfreut äußerte sich Kieselbach - an Möller gewandt - darüber, dass das doch besser sei, als wenn er ihn nicht hätte riechen können.
In Anerkennung seiner Verdienste um die Stadt Marburg überreichte der Oberbürgermeister dem scheidenden Pressesprecher die Silberne Ehrennadel der Stadt Marburg. Politiker, Beschäftigte der Stadtverwaltung sowie Kieselbachs Kollegen aus Pressestellen und Redaktionen waren sehr zahlreich der Einladung der Stadt gefolgt, um den langjährigen Pressesprecher gebührend zu verabschieden. Wahrscheinlich werden sie alle den stets korrekten und zuverlässigen Beamten und seine witzigen Sprüche vermissen, zumal die Wiederbesetzung seiner Stelle voraussichtlich noch eine Weile in Anspruch nehmen wird.
Franz-Josef Hanke
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