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Praller Genuss


ZAC-Frühlingsvarieté zeigte großartige Artisten

05.05.2012 (jnl)
Auch beim 25. Mal "Zauberei-Artistik-Comedy" (ZAC) ist der Besucherandrang hoch. Das Marburger Varieté hat sich Renommee erworben weit über den Landkreis Marburg-Biedenkopf hinaus. Die Show am Freitag (4. Mai) in der Waggonhalle kitzelte die Nerven wie die Lachmuskeln, ließ die Besucher den Atem anhalten und staunen.
Bereits beim Betreten des Theatersaals sorgte eine Lounge-Jazz-Combo live für eine entspannte Einstimmung. Die Band aus exzellenten jungen Musikern mit Schlagzeug, Kontrabass, Saxofon und Flügel hat
sich den skurrilen, selbstironischen Namen "Jazzrobots" gegeben.
Der unnachahmliche Conferencier des Abends - zugleich auch Mastermind des ZAC-Varieté-Programms - ist der unter dem Namen "Juno" bekannte Zauberkünstler Horst Lohr. Als leicht boshafter "Applaus-Workshopleiter" - immer mit dem Schalk im Mundwinkel - zelebrierte er spaßige Überleitungen und knifflige Tricks.
Die Artistik-Show eröffnete mit einer Glanznummer der Frankfurter "Podistik"-Akrobatin Antje Pode. Koffer unterschiedlicher Größe ließ sie kraft ihrer unglaublich beweglichen, langen Beine gegenläufig tanzen und rotieren, ganz als hätte sie das von klein auf gelernt.
Köstlich "schräg" zu den "Immer-nur-lächeln"-Gepflogenheiten der Varieté-Welt mundete der Auftritt von "Herr Hundertpfund" alias Peter Weyel. Der schlaksige Komödiant spielte den spätpubertären, übelgelaunten Angeber so lebensecht, dass manch einer im Publikum die Parodie zunächst für wahr hielt.
Erst als er einige fulminante Jonglage- und Körperbeherrschungs-Kunststücke zeigte, waren die Zuschauer mit dem "Flegel"-Comedian versöhnt und es brandete verdienter Applaus auf.
Anschließend betrat mit "Monsieur Jeton" ein Großmeister der "Gentleman-Jonglage" mitsamt seiner prachtvoll gekleideten Assistentin Carmen die Bühne. Mit frappierendem Können balancierte er unter anderem veritable Billardstäbe auf Kinn und Nasenrücken. Die darauf thronende Kugel verlor er dabei nicht.
Für Aufsehen sorgte eine Dame aus dem Publikum, die mitten in der Nummer mal raus musste. Mit Witz und Charme brachte Jeton die Lacher auf seine Seite und überspielte elegant den bei Bühnenkünstlern gefürchteten "Zwischenfall".
In der zweiten Hälfte der Show - nach einer 20-minütigen Pause - zeigte der "Manipulator"-Magier Sebastian Nicholas einen verblüffenden Auftritt mit Verwandlungs-Zaubereien. Zu seiner leicht diabolischen Attitüde gehörte, dass er dabei ganz ohne Worte auskam.
Höhepunkt des Abends war die traumhafte Vertikalseil-Akrobatik von Antje Pode. Ihr spannungsreicher Lufttanz mit dem Flair des Fliegen-Könnens wurde durch farbige Ausleuchtung markant unterstrichen.
Krönender Abschluss der Show war der Nervenkitzel mit dem "Rola-Rola"-Artisten Maxim Kriger. Mit muskelbepacktem bloßen Oberkörper stürzte er sich in halsbrecherische Balanceakte auf beweglichen Gebilden aus Rollen und Doppelzylindern.
Das Team der Waggonhalle hat mit einer wunderbaren Lichtregie einiges zum Gelingen der Präsentation beigetragen. Der "Flow" dieser rundum stimmigen Varieté-Veranstaltung mit Live-Musik wird zweifellos den Ruf des ZAC weiter steigern.
Das Frühlingsvarieté läuft noch bis einschließlich Sonntag (13. Mai). Am Montag (14. Mai) gibt der Comedian Peter Weyel als Schlusspunkt seine abendfüllende Solo-Show "Freude schenken".
Jürgen Neitzel
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