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Tag der Literatur


300 Besucher beim Literatur-Parcours in der Waggonhalle

01.06.2008 (sts)
"Hier herrscht einfach eine tolle und entspannte Atmosphäre. So macht Literatur richtig Spaß“, sagte Kulturamtsleiter Dr. Richard Laufner. Ähnlich sahen es auch die meisten der 300 Besucher beim zweiten "Literatur-Parcours“ am Sonntag (1. Juni) auf dem Gelände der Waggonhalle.
Von 11 bis 18 Uhr lasen 65 Autoren aus Vereinen und Initiativen, aber auch freie Schriftsteller auf den beiden Lesebühnen. Daneben gab es kurze Theater-Acts und Märchenerzähler. Für das musikalische Ambiente sorgte das Liedermacher-Quartett Trulleberg.
"Wir wollen gerade den freien Autoren ein Forum bieten, um ihre Texte einem größeren Publikum vorzustellen“, sagte Dr. Markus Morr, im Gespräch mit marburgnews. Der Pressesprecher des Landkreises Marburg-Biedenkopf hat die Veranstaltung organisiert.
Nach dem ersten - vom Landkreis veranstalteten - Literatur-Parcours im Jahr 2006 in Rauischolzhausen seien viele freie Autoren einem der Vereine oder Organisationen beigetreten, die ihre Arbeit in sechs Pavillons auch auf dem Gelände der Waggonhalle präsentierten. "Der Literatur-Parcours dient auch dazu, Netzwerke zu schaffen, die Kontakte der Vereine untereinander zu intensivieren“, erklärte Morr weiter. Die Waggonhalle sei aus dem Kreise der Autoren ausdrücklich als Veranstaltungsort gewünscht worden.
Eine aus allen beteiligten Gruppen gebildete Jury habe im Vorfeld entschieden, welche Autoren beim Literatur-Parcours lesen durften. Pornografische und politisch extremistische Texte seien ausgeschlossen worden. Am Ende sei einzig und allein das Niveau der eingereichten Manuskripte entscheidend gewesen, sagte Morr abschließend.
Sowohl das Niveau als auch die Bandbreite der vorgestellten Texte war bemerkenswert. Ob autobiografische Erlebnisse, Science-Fiction, Lyrik oder Schilderungen des alltäglichen Irrsinns, beim Literatur-Parcours durfte jede Ecke der literarisch denkbaren Welt durchstöbert werden.
Jeder Autor hatte zwar in der Regel nur zehn Minuten Zeit zum Lesen, doch gerade das bedingte eine große Prägnanz und Kurzweiligkeit der literarischen Ergüsse. So berichtete beispielsweise Ursula Engel von der Schreibwerkstatt Marburg, warum sie Erik Zabel bewundernswerter findet als den immer im Kreis sich drehenden Michael Schumacher. Niels Fallenbeck von der Schreibwerkstatt TheaterGegenstand ging der alltäglichen Frage "Na, wie fandest du das?“ auf den Grund, während sich sein Autorenkollege Peter Janck Gedanken über die eher ungewöhnliche Frage machte, ob Pommes auch dann kalt würden, wenn man sie auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen würde.
Stephan Sonntag
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