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Neues Handbuch der Semitischen Sprachen

12.04.2012 (fjh)
Was hat die arabische Sprache mit dem Hebräischen zu tun, was das Äthiopische mit ausgestorbenen Sprachen des Alten Orients? Sie alle zählen zur Familie der semitischen Sprachen; und sie alle werden im neu erschienenen Handbuch "The Semitic Languages" behandelt, das der Semitist Prof. Dr. Stefan Weninger von der Philipps-Universität zusammen mit Fachkollegen aus aller Welt herausgegeben hat.
"In ähnlicher Weise, wie man europäische, west- und südasiatische Sprachen – etwa das Deutsche, Latein, Griechisch, Hethitisch oder Sanskrit – zu einer genealogischen Einheit - der Familie der indogermanischen Sprachen - zusammenfasst, fasst man zahlreiche Sprachen des Nahen Ostens und Nordostafrikas zur Familie der semitischen Sprachen zusammen", erklärte Weninger. Die Sprachen dieser Familie werden heute von etwa 260 Millionen Menschen gesprochen.
Das Handbuch ist ein umfassendes Nachschlagewerk über die semitischen Sprachen der Vergangenheit und Gegenwart. Es zielt auf eine umfassende, unvoreingenommene Beschreibung des gegenwärtigen "state of the art" der Semitistik ab. Der voluminöse Band beschränkt sich nicht auf vergleichende Grammatik, sondern bietet
auch Artikel zum Sprachkontakt und zur soziolinguistischen Situation ausgewählter Sprachen.
An dem Band wirkten 54 Fachleute der Semitistik und ihrer Nachbarfächer aus Europa, dem Nahen Osten und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA( mit. Sie steuerten 74 Artikel bei, die eine Vielfalt von Aspekten behandeln.
Dazu zählen die interne Klassifikation, die Typologie und die Rekonstruktion der Vorgeschichte. In Beiträgen über individuelle Sprachen, Sprachstufen und Dialekte finden sich die grundlegenden Fakten wie Lokalisation, Sprecherzahlen oder vorhandene Textzeugen, Schriften und hervorstechende grammatische Eigenschaften.
Das Buch ist die umfassendste Bestandsaufnahme der semitischen Sprachen seit vielen Jahrzehnten. Es soll der Semitischen Linguistik im breitesten Sinne als umfassende Referenz dienen.
Das Fachgebiet Semitistik der Philipps-Universität ist Teil des Centrums für Nah- und Mittelost-Studien (CNMS) und des Instituts für Orientalistik. Es ist an den Studiengängen "Semitistik", "Orientwissenschaft“ sowie "Historische Sprach-, Text- und Kulturwissenschaften“ beteiligt.
pm: Philipps-Universität Marburg
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