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Marburg als siebte Stadt


Stuttgarter in Marburg geehrt

17.01.2008 (atn)
Die Wilhelm-Jost-Gedächtnismedaille hat der Dekan des Fachbereichs Chemie, Prof. Dr. Karl-Michael Weitzel, am Mittwoch (16. Januar) dem Stuttgarter Physikochemiker Prof. Joachim Maier überreicht. Die Medaille wird im Namen der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie und der Göttinger Akademie der Wissenschaften vergeben. Sie soll an die Verdienste des 1988 verstorbenen Physikochemikers Wilhelm Jost erinnern.
Das Forschungsgebiet des diesjährigen Preisträgers Maier umspannt die gesamte Festkörper-Elektrochemie. Im besonderen Fokus steht bei ihm die Thermodynamik. Dabei widmet er sich vor allem der Kinetik und dem Transport innerhalb von Festkörpern, gerade auch dem Transport von Ionen.
"Damit steht Joachim Maier in der Tradition von Wilhelm Jost, der als einer der Pioniere auf dem Gebiet der Festkörperchemie mit Schwerpunkten auf Transport-Prozessen insbesondere von Ionen, Diffusion und Reaktionskinetik gilt“, erläuterte Weitzel die Wahl des Preisträgers.
Im Rahmen der Preisverleihung referierte Maier zu "Funktion durch Fehler: Zum chemischen Innenleben fester Stoffe“.
Der 52-Jährige ist seit 1991 Direktor am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart und gleichzeitig Honorar-Professor an der dortigen Universität. Maier ist zudem Autor von mehr als 500 Originalarbeiten sowie zahlreichen Patenten und Büchern.
"Ich bin wahrscheinlich der erste Preisträger, der Wilhelm Jost nicht mehr persönlich gekannt hat“, sagte Maier zur Auszeichnung im Gedenken an den bedeutenden deutschen Wissenschaftler.
Die Jost-Gedächtnismedaille und -vorlesung ist eine Auszeichnung, die seit 1992 jährlich an einen international ausgewiesenen Physikochemiker vergeben wird. Die Gedächtnisvorlesung wird traditionell an den Wirkungsstätten von Wilhelm Jost präsentiert. Deshalb fand die Preisverleihung auch in Marburg statt, wo Jost von 1943 bis 1951 als ordentlicher Professor lehrte.
1992 gründete Dr. Heinrich Röck zusammen mit der Akademie der Wissenschaften in Göttingen eine Stiftung, um durch die Ausrichtung einer Gedächtnisvorlesung das Andenken an Wilhelm Jost zu bewahren. Auf Vorschlag der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie wählt die Göttinger Akademie jedes Jahr einen Preisträger aus, der diese Vorlesung in der Regel an den Orten hält, an denen Jost wissenschaftlich gewirkt hat.
In diesem Jahr waren es Berlin, Leipzig, Halle, Hannover, Darmstadt, Göttingen und Marburg. An der letzten Station der Vorlesungsreihe wird traditionell die Wilhelm-Jost-Gedächtnismedaille übergeben. Die erstmalige Auszeichnung in Marburg fand im Rahmen eines Festkolloquiums statt, das der Marburger Ortsverband der Gesellschaft deutscher Chemiker (GDCh) ausgerichtet hat.
pm: Philipps-Universität Marburg
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