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Zwei Jahre


Trägerübergreifende Konstruktion hat viele Vorteile

29.03.2012 (phg)
Auf zwei Jahre Beratungszentrum mit integriertem Pflegestützpunkt (BiP) hat der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern am Dienstag (27. März) zurückgeblickt. Dabei zog er ein positives Resümé der bisherigen Arbeit.
Am 1. April 2010 wurde die Einrichtung eröffnet. Ihren Sitz hat sie Am Grün 16.
"Dieser räumliche Zusammenschluss mit anderen - für die Altenhilfe und Pflege relevanten - Trägern erleichtert Absprachen bei komplexer Hilfeplanung", erläuterte McGovern. "Mit der trägerübergreifenden Konstruktion wurde die Grundlage für eine qualifizierte ganzheitliche, abgestimmte Beratung und Unterstützung zu allen leistungsrechtlichen, sozialen und organisatorischen Fragen rund um die Pflege geschaffen."
Außerdem arbeiten die Pflegestützpunkte nach dem Grundsatz der Wettbewerbsneutralität. Ein Pflegeberater der Pflegekasse sowie eine Fachkraft für Altenhilfeberatung bilden das Beratungs-Team im Stützpunkt.
Für die Ratsuchenden ist das BiP eine Anlaufstelle, in der man anbieterunabhängig eine umfassende Unterstützung erfährt.
Von einer solchen Unterstützung durch den Pflegestützpunkt (PSP) sprach Frank Grein. Im Februar hatte er sich aus einer Notsituation heraus an das PSP gewandt. Sein Vater hatte einen akuten Schub im Zusammenhang mit seiner Demenzerkrankung.
Nachdem Grein erst vergebens an verschiedenen Stellen erfolglos Hilfe gesucht hatte, sei ihm das Beratungsangebot des PSP wie ein Lichtblick erschienen. Dort habe er klar strukturierte Hinweise und viele wichtige Tipps erhalten, sodass er diese Hilfe in der Notsituation wie "einen Fels in der Brandung“ empfand.
"Seit Bestehen des Pflegestützpunktes Marburg-Biedenkopf wurden insgesamt 848 Klienten beraten, wobei die Akzeptanz und Inanspruchnahme von Beginn an gut waren", Sagte Ruth Schlichting von der Stabsstelle Altenhilfe des Landkreises Marburg-Biedenkopf Mit wachsender Bekanntheit dieser Beratungseinrichtung sei auch die Anzahl der Menschen gestiegen, die Rat im Pflegestützpunkt suchen. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2012 haben 184 Menschen erstmalig Kontakt zum Pflegestützpunkt aufgenommen.
Meistens sind es Angehörige, die sich an den PSP wenden. Im Rahmen der Beratungstätigkeit wurden insgesamt 390 Hausbesuche abgeleistet.
Die Mitarbeiter des PSP fahren bei Bedarf grundsätzlich alle Städte und Gemeinden im Landkreis an. Hausbesuche ermöglichen einen umfassenden Einblick in die spezifische häusliche Pflegesituation und geben verlässlich Auskunft über den tatsächlichen individuellen Bedarf.
Die Unterstützungsleistungen des Pflegestützpunkts orientieren sich am objektiven Bedarf sowie an persönlichen Fragestellungen und Wünschen der Ratsuchenden. Die Leistungen des PSP werden zwischen Einmal-Kontakten, ausführlicher Beratung und Case Management unterschieden.
Eine solche Begleitung ist bei sehr komplexen Problem- und Fragestellungen erforderlich. Sie wurde bisher in 81 Fällen geleistet.
Einmalig in Hessen ist die enge Zusammenarbeit von Leistungsanbietern und Spezialdiensten mit dem Pflegestützpunkt in einem Haus. Gemeinsam kann man zu einer ganzheitlichen und optimalen Versorgung der Betroffenen beitragen.
Mit diesen Partnern gab es 796 Kontakte. Auch Städte und Gemeinden des Kreises spielen eine wichtige Rolle.
Kommunale Ansprechpartner in den Verwaltungen fungieren als Mittler zwischen Ratsuchenden und Pflegestützpunkt. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit Klinik-Sozialdiensten, der Alzheimer-Gesellschaft, den Pflegekassen und Beratungsstellen.
Insgesamt wurden vom Pflegestützpunkt über 3.000 Kontakte registriert. Alleine im Jahr 2012 waren es 693 Kontakte.
Die bisherige Koordinations- und Vernetzungsarbeit des Pflegestützpunkts weist laut McGovern eine positive Bilanz auf. Zweimal im Jahr werden alle Anbieter, die in der Altenhilfe oder Pflege tätig sind, zu regionalen Netzwerk-Konferenzen eingeladen.
Diese Treffen bieten einen Rahmen, sich gegenseitig kennenzulernen, Informationen über Angebote, Projekte und Probleme auszutauschen oder Verabredungen für die Zusammenarbeit zu treffen.
Von den Netzwerk-Treffen profitiert der Pflegestützpunkt für seine Beratungsarbeit. Auch für die Teilnehmenden erweisen sie sich als Gewinn hinsichtlich Kooperation und Marketing. Den Einladungen sind rund 140 Pflegeanbieter, Träger, Selbsthilfegruppen und weitere Akteure gefolgt.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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