23.03.2012 (phg)
Zur Teilnahme am bevorstehenden "Girls' Day 2012" ruft der Landkreis Marburg-Biedenkopf Unternehmen und Mädchen auf. Das hat der Landkreis am Freitag (23. März) mitgeteilt. Täglich lässt sich im Internet verfolgen, dass auch die heimische Wirtschaft diesen Tag als Chance nutzt, um Mädchen mehr für Berufsfelder zu interessieren, in denen noch immer überwiegend Männer beschäftigt sind.
Der Aktionstag amDonnerstag (26. April) richtet sich an junge Mädchen von der fünften bis zur zehnten Klasse und gibt Einblick in Berufsfelder, die Mädchen bei der Wahl ihrer Ausbildung immer noch selten in Betracht ziehen. Während viele Mädchen noch klassische Frauenberufe wie Arzthelferin, Bürokauffrau und Erzieherin wählen oder sich in Studiengänge wie Sozialwesen und Germanistik einschreiben, erhalten sie durch den "Girls' Day" Einblick in technische und naturwissenschaftliche Berufe.
"Der Landkreis Marburg-Biedenkopf unterstützt seit Jahren diesen Tag und sieht darin auch eine Art von Wirtschaftsförderung", erklärte Landrat Robert Fischbach, "denn die Erschließung von geeignetem Personal ist für jedes Unternehmen ein wichtiger Faktor bei der Standortwahl."
Zur Erweiterung des Berufswahlverhaltens von Mädchen in die genannten Bereiche sagte Frauenbeauftragte Claudia Schäfer, dass diese Maßnahmen bessere Aufstiegschancen sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichten. Außerdem wirke sich diese Erweiterung positiv auf die Verdienstchancen der Frauen aus.
"Am 23. März ist Equal-Pay-Day”, stellte Schäfer fest. „Seit Jahren beträgt die statistische Lohndifferenz von Frauen und Männern in Deutschland 23 Prozent. Mädchen sollten bei der Berufswahl unbedingt auch die Einkommenschancen berücksichtigen. Außerdem ist eine Neubewertung des Verdienstes in klassischen Frauenberufen unverzichtbar."
Mit der Teilnahme am "Girls' Day" haben Unternehmen die Möglichkeit, sich wichtige Personalressourcen für die Zukunft zu erschließen und damit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Da über den Mädchen-Zukunftstag bundesweit berichtet wird, beweisen die Firmen außerdem einer breiten Öffentlichkeit ihr gesellschaftliches Engagement.
In einem rohstoffarmen Land wie der Bundesrepublik ist ein Wirtschaftswachstum ohne zusätzliche Fachkräfte nicht möglich. Wegen der demografischen Entwicklung wird sich dieser Mangel zukünftig noch weiter verstärken. Demzufolge kann auf die Ressourcen der weiblichen Heranwachsenden keinesfalls verzichtet werden.
Schon heute wird die Gewinnung von geeigneten Auszubildenden und Hochschulabsolventen immer schwieriger. Besonders in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen ist das Interesse unverändert rückläufig. Insbesondere Mädchen und junge Frauen mit besten schulischen Qualifikationen verspüren nach wie vor wenig Neigung, einen solchen Beruf zu wählen. Eine große Anzahl von interessierten Unternehmen findet der Landkreis demnach wünschenswert.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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