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Chemikum wurde feierlich eröffnet

29.02.2012 (fjh)
"So viele Gäste gleichzeitig wollen wir im Normalbetrieb nicht hier haben", erklärte Prof. Dr. Stefanie Dehnen am Mittwoch (29. Februar) bei der feierlichen Eröffnung des Chemikums. Im vollbesetzten Hörsaal des renovierten Hochschulgebäudes an der Bahnhofstraße begrüßte die Dekanin des Fachbereichs Chemie Ehrengäste, Unterstützer und Wissenschaftler sowie Vertreter des Landes Hessen, der Stadt Marburg, der Philipps-Universität und der Sponsoren des neuen Mitmach-Labors.
"Wenn die Chemie stimmt", könne man allerhand auf die Beine stellen, meinte die hessische Kultusministerin Dorothea Henzler in Anspielung auf die Vorgeschichte des Festakts. Dem - im Jahr 2010 verstorbenen - Initiator Prof. Dr. Kurt Dehnicke sei es gelungen, Menschen von seiner Idee zu begeistern und für eine Unterstützung des Vorhabens zu gewinnen. Das habe auch sie selbst persönlich so erfahren.
In dem neuen Chemikum sieht Oberbürgermeister Egon Vaupel auch einen wichtigen Standortfaktor für Marburg. Die ortsansässigen Pharma-Unternehmen könnten so frühzeitig junge Menschen für die Naturwissenschaften begeistern.
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sind nach Angaben der Kultusministerin Fächer, in denen die Industrie ihren bedarf an Fachkräften kaum decken könne. Das belegen auch die Sponsoren, die mit ihrer Unterstützung des Projekts zugleich auf eine frühe Förderung des Nachwuchses bereits im Kindesalter hoffen.
60 Experimente in den Bereichen Chemie und Pharmakologie können Besucher des Chemikums nach der Eröffnung ab Dienstag (6. März) selbst ausprobieren. Im April sollen weitere aus den Bereichen Physik und Biologie hinzukommen.
Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause verwies auf die gute Zusammenarbeit der naturwissenschaftlichen Fachbereiche der Philipps-Universität. Die gesamte Vorbereitung habe neben der starken Belastung durch Lehrtätigkeit und organisatorische Aufgaben stattgefunden.
Vaupel lobte das neue Portal des renovierten historischen Gebäudes. Es zeige, dass Altes und Neues gut harmonieren könnten. Mit dem Chemikum werde auch das Nordviertel städtebaulich aufgewertet, freute sich der Oberbürgermeister.
Henzler verwies auf die bedeutenden Wissenschaftler, die in dem Gebäude an der Bahnhofstraße gewirkt haben. Zudem ist die Philipps-Universität schon deswegen prädestiniert für das Chemikum, weil Prof. Johannes Hartmann hier im Jahr 1609 mit dem Fach "Chymiatrie" das erste wissenschaftliche Studienangebot für Chemie und Pharmakologie in Deutschland aufgebaut hatte.
Für die Zukunft erhofft sich Dehnen neben Schulklassen und Gruppen aus Kindergärten auch Erwachsene als Besucher. Das Mitmach-Labor sei für alle Altersgruppen, für Menschen mit geistigen Behinderungen, Sehbehinderte und Blinde offen, erklärte sie.
Einen kurzen Eindruck vom künftigen Wirken im Chemikum erhielten die Festgäste im Anschluss an die Eröffnungsfeier vor dem erneuerten Portal. Hier wurde zunächst ein Feuer angezündet, das dann mit einem kleinen Knall explodierte.
Franz-Josef Hanke
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