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Verantwortlich entschieden


Stadt tritt Riga-Komitee bei

10.02.2012 (fjh)
Auch von Marburg aus wurden Juden nach Riga deportiert. Deshalb hat die Stadt Marburg den Beitritt zum Riga-Komitee und die Errichtung einer Gedenktafel im Wald von Bikernieki beschlossen.
Damit gedenkt die Stadt der 1942 von Marburg aus nach Riga deportierten und dort ermordeten Menschen jüdischen Glaubens. Das hat Oberbürgermeister Egon Vaupel am Freitag (10. Februar) mitgeteilt.
"Nach den Unterlagen und Dokumenten unseres Stadtarchivs sind im Zeitraum von September bis Dezember 1941 sieben Menschen jüdischen Glaubens von Marburg aus über Kassel nach Riga deportiert worden", berichtete Vaupel. Da die allermeisten der dorthin Verschleppten von deutschen Sicherheitspolizisten und einheimischen Helfern ermordet worden oder durch die unmenschlichen Haftbedingungen umgekommen sind, dürfte die von Marburg aus Deportierten das gleiche Schicksal ereilt haben.
Die Anregung zum Beitritt zum Riga-Komitee kam von der Marburger Geschichtswerkstatt. Das Riga-Komitee wurde im Jahr 2000 von 13 deutschen Großstädten gegründet. Es erinnert an die Deportation und überwiegende Vernichtung von rund 25.000 deutschen Juden in Riga. Inzwischen sind 40 deutsche Städte unterschiedlicher Größe Mitglied.
Die Gedenkstätte in Bikernieki bei Riga wird vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge unterhalten. Der Gedenkort im Wald von Bikernieki ist wie eine große Grube mit einem flachen Boden angelegt. Nach den Vorstellungen des Architekten soll so die "geöffnete Erde“ das ganze Grauen des Geschehens versinnbildlichen.
Der Gedenkort ist in Quadrate mit Granit-Platten aufgeteilt. Auf ihnen stehen die Namen der Städte, aus denen Menschen zur Hinrichtung gebracht wurden.
pm: Stadt Marburg
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