08.02.2012 (ms)
Energiesparlampen gehören nicht auf den normalen Müll. Darauf hat die
Stadt Marburg am Mittwoch (8. Februar) hingewiesen.
Gewarnt hat die Stadt auch vor Leuchten, die bersten. Die in den Lampen enthaltenen Schadstoffe können dann in die Raumluft gelangen.
Energiesparlampen beinhalten ein Schadstoffproblem, Etwa 2,8 Milligramm des Schwermetalls Quecksilber befinden sich in jeder Sparlampe. In Neonröhren ist es noch deutlich mehr.
Quecksilber ist ein giftiges Schwermetall. Metallisches Quecksilber, das schon bei Raumtemperatur und normalen Druckverhältnissen flüssig ist, ist in diesem Aggregatzustand noch relativ ungefährlich. Es verdunstet jedoch bereits bei Raumtemperatur und bildet giftige Dämpfe.
Auch kleinere Mengen von Quecksilber werden über die Atemluft aufgenommen. Im Körper können sie sich dann anreichern.
In die Blutlaufbahn gelangt, können diese Ionen dann auf verschiedene Art toxische Wirkung entfalten. Zum Beispiel zerstört Quecksilber Proteine durch Wechselwirkungen mit deren Schwefelatomen oder spaltet Schwefelbrücken auf, die für den komplexen Bau und damit die Funktion der Proteine unverzichtbar sind. Besonders Nervengewebe ist von dieser Interaktion stark betroffen.
Die ersten Symptome einer akuten Vergiftung sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und ein trockener Mund-Rachen-Raum. Bei Vergiftungserscheinungen sollte man sofort einen Arzt aufsuchen oder eine Giftnotrufstelle kontaktieren, da die Schäden meist irreparabel sind, wenn nicht sofort Gegenmaßnahmen ergriffen werden
Als tödlich wird eine Menge von 150 bis 300 Milligramm (mg) angesehen. Langzeitschäden sind oft Nieren- und Leberschäden.
Zerbricht eine gerade brennende Energiesparlampe, setzt sie durch die Wärme deutlich mehr Quecksilber frei als eine ausgeschaltete Lampe. Das Umweltbundesamt empfiehlt in diesem Fall,: unverzüglich ein Fenster zu öffnen und den Raum für mindestens eine halbe Stunde zu verlassen.
Bei nicht eingeschalteten Energiesparlampen, die zerbrechen, verbleibt ein Großteil des Quecksilbers an der Lampe. Ein Rest von Quecksilber hängt an der Innenseite des Glases.
Man sollte nicht den Staubsauger verwenden, der die kleinen Partikel aufsaugen und über die Abluft quer durch die Wohnräume verteilen könnte. Statt Staubsauger oder Besen sollten man stattdessen die Scherben zum Beispiel mit Hilfe zweier Pappdeckel zusammenkehren und die Stelle feucht nachwischen.
Die Reste der Lampe sowie die benutzen Pappdeckel sollte man in einem Beutel verschließen und beim Schadstoffhof oder beim Schadstoffmobil abgeben. Dabei sollte man auf den Inhalt mit Quecksilber hinweisen. Auch äußerlich intakte Energiesparlampen am Ende Ihrer Lebensdauer sind Sondermüll und müssen auf diese Weise entsorgt werden.
Verbraucherorganisationen fordern seit langem eine generelle Rücknahme. Aber bisher nehmen nur wenige Händler defekte alte Energiesparlampen zurück.
Am Besten ist die Abgabe beim Handel. Abgabestellen beim Einzelhandel werden in Marburg im Internet aktualisiert und unter
www.lightcycle.de veröffentlicht. Sie sind auch auf der Internetseite der Stadt Marburg aufgeführt.
Außerdem kann man solchen Sondermüll beim Recyclinghof an der Umgehungstrasse in Cappel abgeben. Jeden Ersten Samstag im Monat befindet sich das Sondermüllmobil von 10 bis 12:Uhr auf dem Parkplatz des Landratsamts.
pm: Stadt Marburg
Text 6763 groß anzeigenwww.marburgnews.de