Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Zwei Kehrseiten


AStA kritisiert Kühne-Hörmann

07.02.2012 (ms)
Zwei LOEWE-Förderbescheide hat die Hessische Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann am Montag (7. Februar) an Forschungsprojekte der Philipps-Universität überreicht. Dabei hat sich die Ministerin, die unter anderem für den Hochschulpakt verantwortlich ist, nach Auffassung des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses (AStA) als generöse Freundin der Wissenschaft inszeniert.
"Frau Kühne-Hörmann kommt nicht als Wohltäterin, sondern als Wolf im Schafspelz", empörte sich Jamal Lutz vom AStA-Referat für Hochschulpolitik. "Sie ist für die hochschulpolitische Misere eine der mitverantwortlichen Personen. Da helfen auch die Almosen wenig, die sie der Uni zukommen lässt."
Die Politik der Hessischen Landesregierung habe in den letzten Jahren dazu geführt, dass die Hochschulen massiv unterfinanziert sind. Gelder wurden gestrichen und zusammengekürzt. In einzelnen Fachbereichen der Philipps-Universität - zum Beispiel der Geographie – sei sogar die Fortführung der Lehre in Frage gestellt worden.
"Wir brauchen eine ausfinanzierte Universität und keine Förderung von einzelnen Projekten", forderte der hochschulpolitische Referent Marius Beckmann. "Es ist nicht länger hinzunehmen, dass die Bildung in Hessen tot gespart wird.“
Auch die Tatsache, dass mit diesen Geldern nur zwei Projekte gefördert würden und für alle anderen der "alltägliche Wahnsinn der Unterfinanzierung" weitergehe, werde leider kaum beachtet. "Wir sehen nicht ein, warum weniger Bücher gekauft und weniger Labore eingerichtet werden sollen“, sagte Lutz.
Dass Kühne-Hörmann nun nach Marburg komme, weil sie diesmal Gelder zum Verteilen habe, mache die Sache nicht besser. diese Gelder könnten auch direkt an die Universitäten gehen. So werde eine freiere Lehre und Forschung gewährleistet, die nicht an die jeweilige Zustimmung der Landesregierung gebunden sei.
Inzwischen reiche die Grundfinanzierung der Universität nicht mehr aus, um das Personal zu finanzieren. Dazu würden mittlerweile in großem Umfang die sogenannten "QSL“-Gelder genutzt, die eigentlich zur Verbesserung der Lehre gedacht waren.
Von den QSL- Mitteln wurden Exkursionen finanziert, neue Bücher angeschafft und Lehrlabore der Universität neu geschaffen. Das geschieht nun mit dem Großteil dieser Gelder nicht mehr.
Fragwürdig sei, ob sich die Qualität der Lehre verbessert, wenn die Gelder dafür benutzt werden, den Grundbetrieb aufrechtzuhalten. Da die Grundfinanzierung nicht den steigenden Studierendenzahlen in ausreichendem Maße angepasst wurde und auch Lohnerhöhungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst größtenteils an die Universität weitergegeben wurden, reicht das Budget nach Auffassung des AStA nicht.
pm: AStA Marburg
Text 6756 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg