26.01.2012 (ina)
"So ein Programm zu erstellen, ist gar nicht so einfach", sagte Horst Lohr alias Zauberkünstler "Juno". Gemeinsam mit Vertretern des Kulturzentrums
Waggonhalle stellte er am Mittwoch (25. Januar) das
Programm des 24. ZAC-Wintervarietés vor. Vom Donnerstag (2. Februar) bis Sonntag (26. Februar) zeigen sechs Künstler und ein Hund Zauberei, Artistik und Comedy (ZAC). Hinzu kommen Theater und Konzerte.
Wie in den vorangegangenen Jahren auch, hat Lohr das Programm zusammengestellt. "Dass die Gesundheit dazwischen kommt, plant man nicht ein", erklärte der Zauberkünstler.
Das Duo "Sleepless Night" aus Berlin, das beim diesjährigen ZAC-Wintervarieté unter anderem mit seiner Luftakrobatik auftreten sollte, musste aus gesundheitlichen Gründen absagen. An seiner Stelle wird nun "Green Gift" auftreten.
Bereits im Winter 2011 hatte dieses Duo als "Frau Bonse und Herr Michael" am Varieté teilgenommen. Das innovative Künstler-Paar aus Berlin lässt Artistik, Jonglage und Akrobatik zu einem ästhetischen Gesamtkunstwerk verschmelzen. Schon beim belgischen Zirkusfestival wurde es mit dem "Prix du Jury de la Presse" ausgezeichnet.
Yvo Antoni wurde zusammen mit seiner Hündin Prima Donna im Jahr 2009 zum "Supertalent" gewählt. Als er für das Varieté anfragte, stand Juno ihm noch kritisch gegenüber. "Wer bei Supertalent ist, kommt noch lange nicht nach Marburg", will er damals gesagt haben.
Mittlerweile ist er jedoch von diesem "Supertalent" überzeugt. Die Hundedressur komme so natürlich und spielerisch daher, dass jedem auf den ersten Blick klar sei: hier sind zwei Partner auf der Bühne, die beide gleichermaßen Spaß an ihrer Arbeit haben.
Eine weitere Nummer zeigt Yvo zusammen mit seiner Frau Marina Yakubova. Als "Pupsiki" - was auf russisch so viel bedeutet wie "dicke Puppen" - zeigen sie in ihrem ungewöhnlichen Outfit die schrägsten Akrobatikelemente, die man sich nur vorstellen kann. Marina zeigt sich ebenfalls in einem Soloauftritt grazil und dynamisch mit ihrer wirbelnden Hula-Hoop-Show. Elegant und mit viel tänzerischen Engagement erschafft sie mit ihren schillernden Reifen faszinierende Bilder im farbigen Licht der Scheinwerfer.
Craig van Deventer aus Südafrika zeigt unter seinem Künstlernamen "Mr. Van Dee" Strapatenakrobatik. Diese Kunst ist im Varieté nicht oft vertreten.
Während seines Auftritts hängen zwei schwere Gurte von der Decke herab. Mit Kraft und Eleganz bewegt "Mr. Van Dee" sich scheinbar mühelos bis hinauf in das Gebälk der Waggonhalle, um faszinierende Bilder und Choreographien in die Luft zu malen. Er ist auch als Animationskünstler in seinem "Gliding Walkact" zu sehen, bei dem er scheinbar wie auf einem Luftkissen schwebend durch das Theater rauscht.
Natürlich darf auch der Marburger Zauberkünstler Juno nicht fehlen. Mit seiner unverwechselbaren charmant schelmischen Art verzaubert und bezaubert er das Publikum. Die musikalischen Akzente werden auch 2012 wieder -schon zum dritten Mal- von den "Jazzrobots" gesetzt.
Das ZAC-Varieté gibt es bereits seit Januar 1998. Das Besondere an den Programmen ist, dass sie sich durch pure Spielfreude und kreatives, freies Miteinander der Akteure als Kollektives Gesamtwerk verstehen. Frei von rein kommerziellem Denken wollen sie ein anspruchsvolles Familienpublikum berühren und verzaubern. ZAC willdie Varietékunst wieder mehr in der Kulturlandschaft etablieren. "Wer das versäumt, hat wirklich was verpasst", verspricht Juno.
Ina Neumann
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