23.01.2012 (fjh)
"Schwer etwas los" war am Freitag (20. Januar) im Haus der Jugend, als 18 Auszubildende aus sechs Betrieben sich von Matthias Gnau und Matthias Nicolai vom Marburger Jugendbildungswerk (JBW) sowie von Claudia Vogt vom Regionalen Übergangsgmanagement (RÜM) für Einsätze als "Peers" ausbilden ließen. Bei sogenannten "Peergroup-Ansätzen" vermitteln Personen der gleichen sozialen Gruppe Informationen an andere Betroffene. Auf diese Weise wird ein authentischer und damit nachhaltiger Wissenstransfer erreicht.
In dem vom JBW und RÜM seit zwei Jahren durchgeführten Modellprojekt berichten Auszubildende aus unterschiedlichen Berufsbereichen wie Verwaltung, Handwerk, Industrie, Einzelhandel, Körperpflege, Krankenpflege oder dem IT-Bereich Schülerinnen und Schülern von ihrem Weg in die Ausbildung und ihren Erfahrungen im Berufsorientierungs- und Bewerbungsprozess. Ziel des Ansatzes ist, dass Schüler Fragen zur Ausbildung und Ausbildungsplatzsuche mit jungen Menschen zu
besprechen, die diese Phase bereits abgeschlossen haben.
"Dieser Austausch auf Augenhöhe soll die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg in den Beruf stärken und motivieren", erklärte Bürgermeister Dr. Franz Kahle. Andererseits würden auch die Auszubildenden in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung gefördert, wie die teilnehmenden Betriebe mitteilten. Durch die Freistellung ihrer Auszubildenden leisten die beteiligten Betriebe einen wichtigen Beitrag zum schulischen Berufsorientierungsprozess, betonte der Bürgermeister.
"Das Projekt, das nach zwei erfolgreichen Durchgängen jetzt in die dritte Runde geht, richtet sich an Realschülerinnen und Realschüler sowie Hauptschülerinnen und Hauptschüler am Ende der
Vorabgangsklasse", erläuterte der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern. 2011 hätten 28 - von den beiden Kooperationspartnern geschulte - Peers rund 400 Schülerinnen und Schüler in 16 Klassen in der
Stadt Marburg und im
Landkreis Marburg-Biedenkopf erreicht.
Sie befinden sich mitten in der Berufswahl- und kurz vor der Bewerbungsphase. Tipps und Erfahrungen der Auszubildenden können sie deshalb direkt für ihren eigenen Berufsweg nutzen.
Am Schulungstag wurden die interessierten vorbereitet Auszubildenden auf ihren späteren Einsatz, der in den Klassen in Zweierteams stattfinden wird. Gemeinsam wurde hier noch einmal der eigene Weg in den Beruf reflektiert.
Außerdem diente der Schulungstag dazu, die Unterrichtsbesuche in den Kleingruppen vorzubereiten. Die Auszubildenden
werden während der gesamten Projektlaufzeit von dem pädagogischen Team begleitet und betreut.
Insgesamt wurden für diesen dritten Durchlauf 25 neue Peers ausgebildet, so dass ab April 32 junge Menschen in Ausbildung ihre Erfahrungen an die Schüler weitergeben werden. Aus Marburg sind die Emil-von-Behring-Schule, die Friedrich-Ebert-Schule, die Theodor-Heuss- Schule und die Richtsberg-Gesamtschule an dem Projekt beteiligt.
Das Projekt wird im Rahmen der landesweiten Strategie "Qualitätsstandards zur Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit“ (OloV) des Hessischen Paktes für Ausbildung mit Mitteln des Landes Hessen und aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Die Arbeitsagentur Marburg und die Universitätsstadt Marburg unterstützen das Projekt im Rahmen der vertieften Berufsorientierung.
pm: Stad Marburg
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