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Gut gerettet


Symposium für Sanitäter und Notärzte

21.01.2012 (fjh)
Rund 300 Rettungsassistenten und Notärzte aus Mittelhessen haben am Freitag (20. Januar) und Samstag (21. Januar) am 11. mittelhessischen Rettungsdienst-Symposium in Marburg teilgenommen. Diese zweitägige Fortbildungsveranstaltung findet im jährlichen Wechsel in den Landkreisen Marburg-Biedenkopf und Gießen statt.
Auf dem Programm standen aktuelle Themen aus dem rettungsdienstlichen und notfallmedizinischen Umfeld in Theorie und Praxis. Bearbeitet wurden die Themen in Vorträgen und Workshops.
Landrat Robert Fischbach unterstrich, dass der Rettungsdienst den Menschen dient, die sich in einer medizinischen Notlage befinden: "Deshalb ist es wichtig, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rettungsdiensts regelmäßig und intensiv fortbilden.“
Seine Gießener Amtskollegin Anita Schneider ergänzte, dass eine fundierte Aus- und Fortbildung auch eine hohe Qualität der rettungsdienstlichen Arbeit sichert: "Das Symposium bietet immer wieder breiten Raum für die Rettungskräfte, sich mit Strukturen und aktuellen Fragen im Rettungsdienst konstruktiv auseinanderzusetzen und gleichzeitig aber auch Rettungsmaßnahmen praktisch üben zu können."
Vor diesem Hintergrund freuten sich die beiden Verantwortlichen, "dass dieses - mittlerweile traditionelle - Symposium einen guten Zuspruch erfährt“. Denn in der Verantwortung für die Qualität stünden letztlich auch die Landkreise als gesetzliche Träger des Rettungsdienstes.
Im Rahmen der zweitägigen Fortbildung fanden am Freitagnachmittag Workshops statt. Dabei konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer notfallmedizinische Techniken und Maßnahmen am Simulator üben. "Das Simulatortraining ist heute aus der notfallmedizinischen Aus- und Fortbildung nicht mehr wegzudenken“, erklärte Dr. Erich Wranze-Bielefeld, der als Ärztlicher Leiter für den Rettungsdienst im Landkreis Marburg-Biedenkopf verantwortlich zeichnet. Unter kontrollierten Bedingungen könnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Simulator Notfallsituationen und Komplikationen üben und deren Beherrschung trainieren.
Ein weiterer Workshop beschäftigte sich mit dem Thema "Thorakale Sonografie in der Notfallmedizin“. Der Einsatz eines Ultraschallgeräts erfolgt, um Verletzungen und Erkrankungen am Brustkorb zu erkennen.
Ebenfalls praktisch wurde die Dekontamination - die Reinigung von Personal - demonstriert, das mit hoch ansteckenden Erregern zum Beispiel gefährlichen Viren oder Bakterien in Kontakt gekommen ist. Auch entsprechende - für den Rettungsdienst vorgesehene - Schutzkleidung wurde dabei vorgestellt.
Das Verhalten bei Konflikt-Einsatzlagen konnten die Rettungsassistenten und Notärzte unter Anleitung eines erfahrenen Polizeibeamten erlernen. Mit dem Thema "Digitalfunk" setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ebenfalls auseinander.
Der Samstag stand ganz im Zeichen verschiedener Vorträge, die sich dem Thema "Qualität im Rettungsdienst“ aus verschiedenen Richtungen näherten: Vom messbaren Ergebnis der Strukturqualität bis zum Sinngehalt der rettungsdienstlichen Tätigkeit, vom Spannungsfeld zwischen Rettungsdienst und Medien sowie vom messbaren Reanimationsergebnis bis zur erfolgreichen Schmerzbekämpfung reichte dabei das Spektrum.
"Gerade die Schmerzbekämpfung ist sicherlich die herausgehobene Frage des Patienten nach der Qualität des Rettungsdienstes“, erklärte Dr. Simon Little. Er ist der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes im Landkreis Gießen.
"Beim diesjährigen mittelhessischen Rettungsdienst-Symposium ging es also nicht nur um bestimmte Techniken und Fertigkeiten, die es zu beherrschen gilt, sondern auch um das durchaus kritische Fragen zur Arbeit des Rettungsdienstes", resümierten Schneider und Fischbach. "Hierzu müssen wir uns immer wieder die Frage stellen: Wo stehen wir und wie wollen wir die Zukunft des Rettungsdienstes gestalten?" Diese Fragen stellen sich "stets vor dem Hintergrund der Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger“.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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