Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Der späteste Moment


Safferling untersucht Verstrickung des BMJ

13.01.2012 (ms)
Prof. Dr. Christoph Safferling ist von Bundesministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger am Mittwoch (11. Januar) zum Mitglied der unabhängigen wissenschaftlichen Kommission beim Bundesministerium der Justiz (BMJ) zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit bestellt worden. Gemeinsam mit dem Potsdamer Zeithistoriker Prof. Manfred Görtemaker wird der Marburger Strafrechtslehrer und stellvertretende Direktor des Forschungs- und Dokumentationszentrums Kriegsverbrecherprozesse den Umgang des BMJ mit der NS-Vergangenheit in den 50er und 60er Jahren aufarbeiten.
Untersucht wird die personelle Kontinuität im Ministerium. Aufgezeigt wird, wie viele belastete Mitarbeiter in dieser Zeit in der "Rosenburg“ - dem ersten Amtssitz des BMJ - beschäftigt waren.
Thematisiert werden aber auch sachliche Kontinuitäten. Dazu gehört zum Beispiel, inwieweit nationalsozialistische Gesetzgebung und Rechtsprechung in der Nachkriegszeit aufgehoben wurden, wie sich das Ministerium zur Strafverfolgung von NS-Tätern verhalten hat und aus welchen Gründen Maßnahmen nicht ergriffen wurden, etwa zu Entschädigung von Opfern des NS-Unrechts.
Nach Prof. Dr. Eckart Conze, der die Vergangenheit des Auswärtigen Amtes (AA) untersucht hat, und Prof. Dr. Wolfgang Krieger, der in einer vergleichbaren Kommission die Geschichte des Bundesnachrichtendienstes (BND) untersucht, ist Safferlings Beauftragung nunmehr die dritte Berufung eines Marburger Professors in eine solche Kommission. Alle drei Wissenschaftler sind im Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse der Philipps-Universität tätig.
pm: Philipps-Universität Marburg
Text 6657 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg