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Keinen Tag zu lang


Kreis setzt Kinderrechtskonvention um

30.11.2011 (ms)
Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN) feierte am 21. November 2011 ihren 22. Geburtstag. Für den Landkreis Marburg-Biedenkopf ist die Kinderrechtskonvention eine zentrale Orientierungsmarke für die Kinderfreundlichkeit in der Gesellschaft. Deshalb ist der Landkreis bestrebt, dieses kostbare Gut in den Mittelpunkt bei allen seinen Handlungen und Entscheidungen zu stellen.
Ein zentrales Anliegen der Kinderrechtskonvention ist, dass bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen, das Wohl des Kindes eine uneingeschränkte Vorrangstellung besitzt. Kindern und Jugendlichen soll in ihrer Entwicklung die bestmögliche Unterstützung und Förderung zuteil werden. Die Kinderrechtskonvention ist auch für den Landkreis Richtschnur und Gradmesser für eine - an den Interessen und Bedürfnissen junger Menschen orientierte - Arbeit.
"Der Landkreis hat wichtige Rahmenbedingungen dafür geschaffen, dass den jungen Menschen eine gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht wird?, betonte der Erste kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern am Mittwoch (30. November) Seinen Angaben zufolge werden im Fachbereich Familie, Jugend und Soziales bei der Entwicklung von Angeboten aber auch bei der Aufstellung von Hilfeplänen junge Menschen beteiligt.
"Wollen wir positive Wirkungen erzielen und sollen die Angebote der Jugendhilfe zu ihrer Lebenssituation passen, muss eine aktive Beteiligung der Jugendlichen erfolgen?, lautet sein Plädoyer. Die Stärken und Fähigkeiten von Mädchen und Jungen in die Jugendhilfe mit einzubeziehen, werde auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Arbeit als gewinnbringend gesehen, erklärte Fachbereichsleiter Uwe Pöppler. Dadurch könne ein entscheidender Beitrag zur Akzeptanz und Nachhaltigkeit der Angebote erfolgen.
Die Kinderrechtskonvention fordert den Schutz der Kinder vor Gewalt und Missbrauch. Das am 11. März 2011 vom Bundeskabinett beschlossene Bundeskinderschutzgesetz greift diese Beschlüsse zur Durchsetzung der Kinderrechte auf und hat Richtung weisende Wirkungen auf die Jugendhilfe.
Wesentlich ist dabei die Stärkung von Familien durch Frühe Hilfen. Der Landkreis will mit seinem dichten und gut ausgebauten Netz von Angeboten durch Prävention und Intervention Kinder besser vor Vernachlässigung und Gewalt schützen.
Dazu führte McGovern beispielhaft den vom Landkreis Marburg-Biedenkopf, der Universitätsstadt Marburg sowie der Kinderklinik des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) herausgegebenen Wegweiser "Zugangswege bei Kindeswohlgefährdung? an. Für den Ersten Kreisbeigeordneten stellt auch der "Interventionsleitfaden bei der Vermutung von sexualisierter Gewalt an Mädchen und Jungen? eine wichtige Orientierungshilfe für die Zusammenarbeit der regionalen Fachberatungsstellen mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst des Landkreises dar.
Die Angebote der Frühen Hilfen haben das Ziel, die Risiken bei der Entwicklung des Kindes möglichst frühzeitig zu erkennen und zu reduzieren sowie die Erziehungskompetenz der Eltern zu verbessern. Aus Sicht des Fachbereichs Familie, Jugend und Soziales hat der Landkreis in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen funktionierende und qualitativ gute Angebote der Frühen Hilfen etabliert.
Das Projekt "Menschenskind? bietet als niedrigschwelliges Präventionsangebot Familien in besonders belasteten Lebenssituationen Unterstützung an. Eine präventive Beratung für Eltern und Kindertagesstätten hinsichtlich Vorbeugung, Früherkennung und frühe Förderung erfolgt durch das Projekt "Null bis Sechs?. Die Entwicklung flexibler Hilfen des Fachbereichs Familie, Jugend und Soziales unter Einbeziehung von Familienhebammen schließlich stellt eine Optimierung des Hilfsangebotes dar.
Einen wichtigen Stellenwert sieht die Kinderrechtskonvention in dem Recht auf Bildung und Chancengleichheit für alle Kinder. Für McGovern ist Bildung der zentrale Schlüssel, um jungen Menschen eine soziale und berufliche Integration zu ermöglichen.
Bildung wirkt der Armut und Ausgrenzungstendenzen entgegen. Deshalb hat sich der Landkreis dazu verpflichtet, insbesondere junge Menschen mit sozialen Benachteiligungen in- und außerhalb der Schule zu unterstützen. Aktueller Anlass zur Umsetzung dieses Anspruchs ist der Ausbau der Schulsozialarbeit.
Bei allen seinen Bemühungen, jungen Menschen ein größtmögliches Maß an Bildung zu ermöglichen, setzt der Kreis verstärkt auf eine enge Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe. Mit seinen vielfältigen Angeboten zur Unterstützung junger Menschen und ihrer Eltern will der Landkreis dazu beitragen, dass sie gerne in den Städten und Gemeinden des Kreises wohnen und ihnen ein familienfreundliches Umfeld geboten wird.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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