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Abgesprochen


Steuerungskreis für neuen Arbeitsmarkt-Monitor

24.11.2011 (fjh)
Entscheidungsträger aus Arbeitsagentur, Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften im Landkreis Marburg-Biedenkopf bilden einen Steuerungskreis, um noch effektiver zusammenzuarbeiten. Das haben der Landkreis und die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag (24. November) mitgeteilt.
Mit dem Instrument eines Regionalen Arbeitsmarkt-Monitors möchte die BA die Dynamik und Entwicklung regionaler Arbeitsmärkte für lokale Entscheidungsträger transparent machen. Der Monitor liefert vertiefende Einblicke in Strukturen lokaler Arbeitsmärkte. Damit bietet er Gelegenheit, Chancen, Risiken und Besonderheiten im Landkreis zu erkennen.
Beschäftigungschancen werden deutlich. Beschäftigungsrisiken werden eingeschätzt. Die strukturelle Situation wird erklärt.
Arbeitsmarktpolitik kann so besser mit Bildungsstrategien und Wirtschaftsförderung kombiniert werden. Dieses - nicht öffentliche - Instrument der Agentur soll auch den Partnern im Steuerungskreis zur Verfügung stehen, die die vielfältigen Informationen nutzen und ergänzen können.
Dazu haben sich für die Marburger Region Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), der Industrie- und Handelskammer Kassel (IHK), der Handwerkskammer Kassel (HWK), der Kreishandwerkerschaft, des Einzelhandelsverbands Nordhessen (EHV), der Universitätsstadt Marburg und des Landkreises sowie der Arbeitsagentur Marburg in einem Steuerungskreis zusammengeschlossen. Diese Netzwerk-Partner wollen strategische Ansätze erarbeiten, um die Aktivitäten zu bündeln und die Schlagkraft der regionalen Arbeitsmarktpolitik zu verbessern.
Schirmherr dieser Aktion ist Landrat Robert Fischbach. Er verwies darauf, dass regionale Arbeitsmarktförderung nicht nur eine sozialpolitische Leistung sei, sondern letztlich ein Beitrag zur regionalen Wirtschaftsförderung: "Im Landkreis Marburg-Biedenkopf wird seit rund 25 Jahren aktive Arbeitsmarktförderung betrieben. Wir können in diesem Zusammenhang auch auf eine jahrelange und sehr gute Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur zurückschauen."
Als Schirmherr dieser Aktion äußerte sich Fischbach in den Räumen der Arbeitsagentur Marburg "sehr erfreut über diese wiederentdeckte Form des Zusammenarbeitens?. Auch im Namen des Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Karsten McGovern begrüßte Fischbach ausdrücklich, dass in diesem Netzwerk viele Akteure mitwirken wollen.
Oberbürgermeister Egon Vaupel betonte, dass für alle beteiligten Partner der Mangel an Fachkräften grundsätzlich eines der wichtigsten Themen sei. Für die IHK Kassel stellten Peter Lather als Vorsitzender ihres Regionalausschusses und der Stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Oskar Edelmann fest, dass es hier um die Bündelung verschiedener Ressourcen gehe und darum, zukunftsgerichtete Informationen und Analysen zu erhalten. Aus diesen Informationen könne man den Arbeitsmarkt durch regionalspezifische Maßnahmen weiterentwickeln, um so dem demografischen Wandel entgegenzuwirken und den Fachkräftebedarf der Unternehmen sicherzustellen.
Auf die zunehmende Komplexität durch die Technologisierung und Globalisierung und die demografische Entwicklung hat die BA mit dem neuen Analyse-Instrument reagiert. Sein Ziel ist, die Dynamik und Entwicklungen des regionalen Arbeitsmarktes transparenter darzustellen. "Der Arbeitsmarkt-Monitor ermöglicht, lokale und regionale Spezifika aufzudecken, so dass im Anschluss auf regionale Erfordernisse rechtzeitig reagiert werden kann und regionale Lösungen erarbeitet werden können?, sagte Volker Breustedt. Er leitet die Arbeitsagentur Marburg.
Der Monitor basiert auf einer Datenbank, die neben den Daten der BA noch weitere Daten wie zum Beispiel Daten des Statistischen Bundesamts(DeStatis) sowie ökonometrische Prognosen der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) mit dem sogenannten "IAB-INFORGE-Modell" - durch Beobachtung der Zugänge an Arbeitslosen aus Erwerbstätigkeit, der Zugänge und Bestand an gemeldeten Stellen, der Leistungsempfänger bei Kurzarbeit sowie die Entwicklung der Beschäftigten - zusammenfasst und sichtbar macht. Zudem gehen Struktur prägende Spezifika der Region wie Bevölkerungsentwicklung, soziale Lage und der Bildungsgrad der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in die Betrachtung ein.
Auch die Anteile von Jugendlichen, Älteren und Frauen an den Beschäftigten finden Berücksichtigung. Ebenso ermittelt das Bewertungsinstrument Wanderungssalden junger Arbeitskräfte oder etwa Haushalte, die Leistungen aus der Grundsicherung beziehen.
In ihrer konstituierenden Sitzung in der Marburger Arbeitsagentur waren sich die Teilnehmer dahingehend einig, dass mit Hilfe des neuen Monitorings arbeitsmarktpolitische Instrumente zielgenauer eingesetzt werden können und Arbeitsmarktpolitik besser mit Bildungsstrategien und Wirtschaftsförderung vernetzt werden kann. Entwicklungen, Trends, Optimierungspotentiale und regionale Besonderheiten seien besser zu erkennen, so dass dann daraus Handlungsansätze zur aktiven Gegensteuerung abgeleitet
werden können.
Breustedts Fazit fiel positiv aus: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass es jetzt noch besser gelingt, mit den Entscheidungsträgern der Region konzentriert an diesen wichtigen Aufgaben für die Gesellschaft zu arbeiten. Die Arbeitsagentur wird auf jeden Fall Unterstützung leisten, damit wir auch in Zukunft eine Wachstumsregion bleiben.?
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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