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Rathaus grün angestrahlt gegen die Todesstrafe

22.11.2011 (fjh)
An der Kampagne "Städte für das Leben - Städte gegen die Todesstrafe” beteiligt sich auch die Universitätsstadt Marburg. Wie Oberbürgermeister Egon Vaupel am Dienstag (22. November) mitteilte, wird am Mittwoch (30. November) das Rathaus
grün angestrahlt. Mit diesem Licht-Effekt soll - wie zum Beispiel auch in der Bundeshauptstadt Berlin - ein optisch-symbolisches Zeichen gesetzt werden.
Das Rathaus wurde dafür als ein Ort demokratischer Willensbildung ausgewählt. Es steht stellvertretend dafür, dass auch die kommunale Ebene in einer Demokratie einen Beitrag leisten kann, der Todesstrafe keinen Platz einzuräumen.
Mittlerweile wenden 140 Staaten der Erde die Todesstrafe nicht mehr an. Nur eine Minderheit von 58 Staaten übt diese Praxis noch aus.
Über 1.200 Städte in 83 Ländern - darunter 61 Hauptstädte - beteiligen sich an der Aktion. In vielen Metropolen wird am 30. November ein charakteristisches Gebäude besonders beleuchtet.
In Rom ist es das Kolosseum, in Brüssel das Atomium, in Aachen das Ponttor, in Würzburg die Festung, in Berlin der Rathausturm oder in Nürnberg die Straße der Menschenrechte. Andere Städte führen besondere Aktionen durch. So wird in Leipzig fünf Minuten vor jeder vollen Stunde die Glocke im Carl-Goerdeler-Denkmal geläutet.
Mit diesen Gesten und einer Reihe von öffentlichen Veranstaltungen wollen die Organisatoren ihren Protest gegen die Unmenschlichkeit der Todesstrafe zum Ausdruck bringen. In Deutschland ist die Zahl der beteiligten Städte in diesem Jahr auf 132
angestiegen. Darunter befinden sich Berlin, Hannover, Köln, Stuttgart, Bonn,
Mönchengladbach, Schwerin, Bremen und Weimar.
In den vergangenen 12 Jahren, seit die Gemeinschaft Sant’Egidio eine besondere Kampagne mit einem Appell für ein weltweites Moratorium initiiert hat, veränderte sich das Zahlenverhältnis zwischen den Ländern mit und ohne Todesstrafe deutlich. Global zeigt sich immer eindeutiger eine Tendenz zu ihrer Abschaffung.
Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung mit über 50.000 Mitgliedern in 70
Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Sie engagiert sich unter Beteiligung zahlreicher Organisationen im Kampf gegen die Todesstrafe.
Diese Organisation hat die Aktion "Cities for life - Städte für das Leben“ gegründet. Der 30. November wurde für den Aktionstag gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärte.
Für die 1998 initiierte Unterschriftenkampagne für ein Moratorium der Todesstrafe hat die Gemeinschaft Sant’Egidio ca. 5,4 Millionen Unterschriften gesammelt, die am 2. November 2007 dem Präsidenten der UN-Vollversammlung übergeben wurden. Außerdem pflegt sie weltweit Hunderte von persönlichen Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und unterstützt viele im persönlichen Einsatz.
pm: Stadt Marburg
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