Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Gedankenspiel über Sozialstaat


Ramsch-Aktion der HU Marburg am Markt

13.11.2011 (jnl)
Mit einem ausgefuchsten Infostand-Konzept erregte die Humanistische Union Marburg (HU) am Samstag (12. November) auf dem Marktplatz Aufsehen. Für "einen Appel und ein Ei" konnten Passanten an einem Tapeziertisch mit dem HU-Logo Sozialstaats-Bonds eintauschen.
Aufmerksam auf die Aktion machten Dreiergruppen der Aktivisten, die sich durch die Barfüßerstraße sowie die Marktgasse bewegten. Neben - am Körper getragenen - "Sandwich"-Plakaten mit Kurztexten zum Thema ergriffen die Teilnehmer immer wieder stimmgewaltig das Wort, um auf die Ausverkauf-Auktion des Sozialstaats in Deutschland und anderen europäischen Ländern hinzuweisen.
Die meisten Passanten reagierten lächelnd, sobald sie erkannten, dass die Aktionisten - parallel zur Occupy-Bewegung in Frankfurt - das Herauskaufen der Banken mit Steuermilliarden kritisierten. Die Sorge, dass die Rechnung für das unverantwortliche Verhalten der Finanzmärkte durch "Einsparen" beim Sozialstaat beglichen werden soll, teilten viele.
Beim Umtauschen der papiernen Bonds für real erhaltene Äpfel und gekochte Eier ergaben sich laut Aktionsidee angeregte Themen-Gespräche.
Bei sonnigem - allerdings kaltem - Novemberwetter hielten die HU-Aktiven über zweieinhalb Stunden die Stellung. Ursprung war das Bedürfnis gewesen, auch einmal wieder mit einer - nicht bloß medial vermittelten, sondern handfesten - Aktion in Marburg präsent zu sein. Der veranstaltende Marburger HU-Arbeitskreis "Erwerbslosigkeit und Soziale Bürgerrechte" (ESBR) existiert bereits seit dem Jahr 2004.
"Den Sozialstaat zum Schnäppchen-Preis am Markt" verramschten der Marburger HU-Vorsitzende Franz-Josef Hanke und seine Mitstreiter, indem sie den Vorübergehenden Äpfel und Eier schenkten, die die Passanten dann bei anderen Aktiven beim Stand am Marktbrunnen gegen - satirisch gestaltete - "Zertifikate" eintauschen konnten. So protestierten die Bürgerrechtler dagegen, dass "die Märkte" inzwischen über die Menschen regieren und nicht deren gewählte Volksvertreter.
Jürgen Neitzel
Text 6412 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg