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Stimmkraft verströmt


A-Capella-Fest des kfz bleibt Dauerbrenner

23.05.2008 (jnl)
A-Capella kommt nach wie vor gut an. Auch die 16. Ausgabe der "Nacht der Stimmen" am Donnerstag (22. Mai) auf der Freilichtbühne im Schlosspark wurde ein fetter Knüller.
Da das Wetter mitspielte und die verlässlich gute Programm-Arbeit der Veranstalter sich herumgesprochen hatte, war das Event nahezu ausverkauft. Rund 1250 Besucher füllten die Sitzbänke vor der großen Bühne mit den Rundbögen.
Vier formidable Bühnen-Acts standen auf dem Programm. Den Reigen eröffnete die Marburger Formation "Quintethno". Der umtriebige Chorleiter Jean Kleeb schickte drei Frauen und noch einen weiteren Mann auf Kurs Süden. Die fünf intonierten Weltmusik aus der Karibik, Amazonien und Südosteuropa. Das klangliche Ergebnis sorgte für ziemlich gute Stimmung beim Publikum.
Wesentlich experimenteller aufgezogen war die folgende Gruppe. "MoZULUart" verband Mozart-Melodien mit Gesängen der Zulu aus Zimbabwe. Der österreichische Pianist Roland Guggenbichler steuerte dabei auf dem elektrischen Klavier die Klassik-Klänge bei. Drei afrikanische Sänger nahmen sie auf und arrangierten sie mit ihrem heimischen Zungenschlag und Rhythmus-Gefühl um. Jedermanns Sache war das nicht. Es klang aber toll.
Nach einer kleinen Pause übernahmen "Shminiyat Vocal" aus Israel die Bühne. Der hebräische Name bedeutet einfach "Vokal-Oktett". Vier Frauen und vier Männer bilden diese Gruppe. Sie boten eine nicht nur hochprofessionelle, sondern vor allem virtuose gesangliche Glanzleistung.
Ob klassische Moderne oder jemenitische Traditionals, südamerikanische Lebensfreude oder Renaissance-Stück - die israelische Weltklasse-Formation war immer herausragend gut arrangiert. Für die stimmlichen Fähigkeiten gilt das Gleiche.
Dabei wäre vom Alter und Aussehen vielleicht keiner von ihnen für eine herkömmliche Musical-Produktion genommen worden.
Doch selbst völlig ausgenudelte Standard-Lieder wie "Hawa Nagila" oder das Spiritual "Joshua fought the battle of Jericho" klangen im Neu-Arrangement frisch und verblüffend unverbraucht. Maurice Ravels "Bolero" oder Aram Khatchaturians "Säbeltanz" funkelten in neuem Glanz.
Jürgen Neitzel
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