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Finanzproblem fort


Kompetenzagentur kann Arbeit weiterführen

10.11.2011 (sus)
Ihre erfolgreiche Arbeit kann die Kompetenzagentur Marburg-Biedenkopf fortsetzen. Möglich wurde das durch eine bundesweite deutliche Aufstockung der bereits eingeplanten Fördermittel aus dem Europäischen Sozialfond (ESF) durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und durch einen weiteren Zuschlag speziell für die mittelhessische Region.
Die Kompetenzagentur ist seit Anfang 2007 tätig. Ihre letzte Förderzusage lief im August 2011 aus. Nun kann sie ihre Arbeit weiterführen.
Allerdings läuft der aktuelle Bewilligungszeitraum bis Ende 2012 aus. Außerdem muss die Kompetenzagentur mit 20 Prozent weniger Personal auskommen.
Offizieller Träger der Kompetenzagentur ist die Universitätsstadt Marburg. Jedoch existiert in der täglichen Umsetzungspraxis im gesamten Bereich der Jugendberufshilfe eine intensive Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Deshalb äußerten sich sowohl Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach als auch der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern sehr erfreut über diesen Ausgang eines zeitaufwendigen Interessenbekundungs- und Antragsverfahrens. "Dadurch werden Stadt und Landkreis in die Lage versetzt, dieses erfolgreiche und notwendige Angebot weiterzuführen, in das übrigens auch nicht unerhebliche kommunale Jugendhilfemittel fließen“, sagte Weinbach.
Für den Landkreis sei dabei besonders wichtig, „dass die Kompetenzagentur auch trotz des reduzierten Personalbestandes weiterhin in der gesamten Fläche des Landkreises tätig sein kann und deshalb auch zukünftig nicht nur in, sondern auch in den Außenstellen Stadtallendorf und Biedenkopf präsent sein wird“, betonte McGovern.
Zu Beginn der Tätigkeit der Kompetenzagentur seien schon immer wieder einmal Nachfragen zu den Hintergründen dieser "Namensgebung“ und zu den Tätigkeitsschwerpunkten geäußert worden. Jedoch sei allen Akteuren im Übergang von der Schule zum Beruf klar, dass sich dieses Angebot an junge Menschen richtet.
Dabei sind junge Menschen betroffen, die über keinen Schul- oder Berufsabschluss verfügen, die in Armut leben, Schulden haben, eine Suchtproblematik aufweisen oder mit psychosozialen sowie psychischen Schwierigkeiten umgehen. In der Mehrzahl haben sie von sich aus keinen Zugang zu den durchaus vorhandenen Hilfssystemen gefunden oder bereits verschiedene Maßnahmen durchlaufen. Diese aber ohne Erfolg bzw. durch einen Abbruch beendet.
Nicht zuletzt durch die bisherige Arbeit der Kompetenzagenturen ist bundes- und landesweit sowie auch vor Ort in Marburg-Biedenkopf deutlich geworden, dass dieser Personenkreis erreicht und in Richtung auf Qualifizierung und Ausbildung motiviert werden kann. "Auch in diesen jungen Menschen schlummern Potenziale und Kompetenzen, die mit Zutrauen und intensiver persönlicher Zuwendung - verknüpft mit einer längerfristigen Begleitung, die auch Rückschläge einplant und erlaubt - freigelegt und gefördert werden können“, sagte Weinbach.
Vor diesem Hintergrund können sich die Ergebnisse der bisherigen Arbeit durchaus sehen lassen. Von den 548 jungen Menschen, zu denen die Kompetenzagentur im letzten Jahr 2011 Kontakt hatte und die aus allen Gemeinden und Städten des Landkreises kamen, wurden immerhin 220 für eine intensive und längerfristige Form der Zusammenarbeit gewonnen.
Natürlich wurden derartige Ergebnisse nur erzielt, weil die Kompetenzagentur in ein qualifiziertes und engagiertes Netzwerk eingebunden ist. Dazu gehören das KreisJobCenter (KJC), die Agenturen für Arbeit, die zahlreichen Bildungsträger und viele weitere Akteure. Weinbach und McGovern äußerten die Hoffnung, dass dieses Angebot in der aktuellen Ausgestaltung zumindest bis Ende 2013 weitergeführt werden kann.
pm: Stadt Marburg
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