09.11.2011 (fjh)
Im hart umkämpften Bewerbungsverfahren für die Auszeichnung "Barrierefreie Stadt 2012“ haben sich acht Städte aus ganz Europa durchgesetzt. Unter ihnen befindet sich auch die Universitätsstadt Marburg.
Oberbürgermeister Egon Vaupel und Sozialdezernentin Dr. Kerstin Weinbach zeigten sich von diesem Ergebnis sehr erfreut. Marburg sei als eine behindertenfreundliche Stadt bekannt. Wenn das nun sogar auf europäischer Ebene Anerkennung finde, zeige das einmal mehr, dass Investitionen in die Barrierefreiheit zum Standard einer Kommune gehören müssen.
Nachdem eine Vorauswahl für die Auszeichnung von 23 nationalen Jurys erstellt wurde, hat nun ein europäisches Entscheidungskomitee in Brüssel eine Shortlist aus acht Städten erstellt. In dieser Jury sind Experten für Barrierefreiheit sowie Vertreter der Europäischen Kommission, des Europäischen Forums für Menschen mit Behinderung und der Europäischen Plattform für Alter.
Angesichts der Bewerbung von 114 Städten aus 23 Ländern war es für die Jury eine
herausfordernde Aufgabe, die Finalistinnen zu ermitteln. Jetzt wird die Gewinnerin ausgewählt.
Die acht Städte der Shortlist sind Grenoble in Frankreich, Krakau in Polen, Laibach in Slowenien, Marburg in Deutschland, Olmütz in Tschechien, Salzburg in Österreich, Santander und Terrassa in Spanien. Eine dieser acht Städte wird am Donnerstag (1. Dezember) als Gewinnerin die Auszeichnung "Barrierefreie Stadt 2012" erhalten.
Die Feierlichkeiten werden in Brüssel während der Konferenz zum Europäischen Tag für Menschen mit Behinderung statt finden. Die ersten drei Finalistinnen sowie vier besondere Städte werden ebenfalls während der Festveranstaltung geehrt.
Die Auszeichnung "Barrierefreie Stadt" ist eine Initiative der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Forum für Menschen mit Behinderung. Mit dem Titel sollen Städte mit über 50.000 Einwohnern ausgezeichnet und hervorgehoben werden, die Behinderten exemplarisch Zugang zur urbanen Umwelt im Zuge einer immer stärker alternden Bevölkerung ermöglichen.
Angepasst an die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung ist Barrierefreiheit eine Säule der Strategie des Europäischen Verbands für Menschen mit Behinderung 2010-2020. Diese Strategie soll ein barrierefreies Europa
schaffen.
Die Auszeichnung wird an die Stadt übergeben, die Barrierefreiheit in grundlegenden Aspekten des innerstädtischen Lebens bewiesen hat und die das mit einem kohärenten Ansatz in vier Schlüsselbereichen umgesetzt hat. Barrierefreiheit soll sowohl in Gebäuden und öffentlichen Räumen, beim Transport oder damit verbundener
Infrastruktur, bei Kommunikation und Informationstechnologien sowie bei öffentlichen Serviceleistungen und
Einrichtungen herrschen.
Die Siegerstadt bekennt sich dazu, Barrierefreiheit nachhaltig weiterzuentwickeln und weiter entwickelt zu haben. Sie dient als Vorbild und Ermutigung für andere europäische Städte. Die anderen drei Finalistinnen werden ebenso eine Anerkennung für ihre Umsetzung von Barrierefreiheit in den vier Schlüsselbereichen erhalten.
Dieses Jahr wird aus den genannten Bereichen – Gebäude und öffentliche Räume, Transport und damit verbundene Infrastruktur, Kommunikation und Informationstechnologie, öffentliche Serviceleistungen und Einrichtungen- jeweils eine Stadt für besondere Ergebnisse und Erfolge berücksichtigt. Die Gewinnerstadt wird während der Konferenz am Europäischen Tag für Menschen mit Behinderung am Donnerstag (1. Dezember) in Brüssel bekanntgegeben.
pm: Stadt Marburg
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