27.10.2011 (fjh)
Den Hessischen Verdienstorden am Bande hat Staatsminister Dr. Thomas Schäfer am Mittwoch (26. Oktober) im Historischen Saal des Rathauses dem Naturschützer, Gewerkschafter und Kulturhistoriker Dieter Woischke überreicht. Bereits während seiner Dienstzeit engagierte sich Woischke nachhaltig um seinen Berufsstand.
In den Jahren 1960 bis 1968 war er als Mitglied des Personalrats seiner Dienststelle bei der Deutschen Bundesbahn tätig. Seit 1947 ist Woischke aktives Mitglied der Eisenbahnergewerkschaft, die heute den Namen "Transnet" trägt. Während seiner aktiven Eisenbahnerzeit hat er mehrere Jahre das Amt des Leiters der Fachgruppe 9 "Zugbegleitdienst" ausgeübt.
Aber auch heute noch engagiert sich Woischke kontinuierlich für die Gewerkschaft. So organisiert er Besichtigungen für Schulen durch das Bahnbetriebswerk und das Stellwerk. Als ehemalige polnische Zwangsarbeiter Marburg besuchten, führte er sie durch ihre einstige Arbeitsstätte im Marburger Hauptbahnhof.
Auch im
Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) zeigt Woischke herausgehobene Aktivitäten im Bereich der gewerkschaftlichen Seniorenarbeit. Seit über 60 Jahren ist er Mitglied seiner Gewerkschaft.
Auch hier hat er viele Fahrten initiiert und verantwortlich geleitet. Außerdem hat er zahlreiche Dia-Vorträge gehalten.
Auch im sozialen Bereich ist Woischke der Einsatz für ältere Menschen sehr wichtig. Seit 1981 ist er Mitglied der Arbeiterwohlfahrt Marburg (Awo).
Obwohl Woischke dort keine Vorstandstätigkeiten ausübt, zeigt er sich als außerordentlich aktives Mitglied. Er führt unentgeltlich zahlreiche Halbtagsfahrten ins Marburger Land durch und hält Vorträge. Außerdem hat er sich in den vergangenen 30 Jahren in hohem Maße bei der Gestaltung der vielfältigen Angebote für die Mitglieder der Awo engagiert.
Weitere Verdienste hat sich Woischke für seinen Einsatz auf Orts-, Landes- und Bundesebene für den Verein "NaturFreunde
Deutschlands - Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur" erworben. Im Rahmen seiner Mitgliedschaft in der Ortsgruppe Marburg fungierte er als Jugendleiter, Hüttenwart sowie als Gründer und Leiter des heimatkundlichen Arbeitskreises. Außerdem initiierte er auch hier für die Mitglieder Ausstellungen, hielt Vorträge, Seminare und führte Wanderungen durch.
Auf Landesebene brachte er sich in der Fachgruppe "Natur- und Heimatkunde“ des Vereins ein. Zudem war er ebenfalls über viele Jahre Vorsitzender des Bezirks "Lahn“.
Besonderen Einsatz zeigte Woischke auch im kulturellen Bereich. Seit 1969 ist er Mitglied im Verein für Hessische Geschichte und Landeskunde. In dieser Zeit fungierte er auch einige Jahre als Vorstandsmitglied.
Im Übrigen ist Woischke seit vielen Jahren Mitglied und Kulturreferent im Marburger Verschönerungsverein. In dieser Zeit war er für einige Jahrzehnte Vorstandsmitglied. Intensiv arbeitete er an der Fertigstellung von Wanderwegen mit und leitete anschließend viele Wanderungen.
Des Weiteren hat sich Woischke um die
Universitätsstadt Marburg und um den
Landkreis Marburg-Biedenkopf verdient gemacht. Seit 1978 ist er sowohl Gästeführer für die Universitätsstadt Marburg wie auch für den Landkreis Marburg-Biedenkopf. "Hoch anzurechnen ist ihm die Entwicklung eines Ausbildungsprogramms für die Ausbildung von Gästeführerinnen und Gästeführern", sagte Schäfer.
Zusätzlich hat er die Nazi-Vergangenheit in Marburg und Umgebung aufgearbeitet. Das geschah beispielsweise durch einen "Antifaschistischen Stadtrundgang“.
Seit 1979 ist Woischke Kursleiter, Referent, Lokalhistoriker, Heimatkundler und als Leiter von Wanderfahrten und Studienreisen an der
Volkshochschule Marburg (VHS) aktiv. Darüber hinaus hat er seine Sachkenntnis auch durch die Übernahme kommunalpolitischer Ämter eingebracht.
So war er beispielsweise in den Jahren von 1981 bis 1997 stellvertretendes Mitglied im Naturschutzbeirat der Universitätsstadt Marburg. In den Jahren von 1989 bis 2006 hat er die Funktion eines sachkundigen Bürgers in der Fremdenverkehrskommission der Stadt Marburg übernommen. Ferner hat er sich besonders für die Städtepartnerschaft Marburgs mit der Stadt Eisenach durch die Organisation einer Vielzahl von Diavorträgen, Stadtführungen, Wanderungen sowie Busfahrten eingesetzt.
In vielen weiteren Vereinen ist Woischke aktives Mitglied und engagiert sich dort durch Führungen historischer Wanderungen und als Heimatforscher. Das tut er beispielsweise im Heimat- und Geschichtsverein Ockershausen oder in der Gesellschaft für Kultur- und Denkmalpflege.
Für dieses Engagement ist er bereits 1988 mit dem Otto-Ubbelohde-Preis des Landkreises ausgezeichnet worden. Den Ehrenbrief des Landes Hessen hat er bereits im Jahr 2001 erhalten.
pm: Land Hessen
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