27.10.2011 (sus)
Für die beste Informatikdissertation im deutschsprachigen Raum in diesem Jahr wurde der Marburger Nachwuchswissenschaftler Dr.Christian Kästner auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik (GI)ausgezeichnet. Der Dissertationspreis wurde Kästner für seine Arbeit zum Thema "Virtual Separation of Concerns: Toward Preprocessors 2.0" verliehen, mit der er an der
Universität Magdeburg promoviert wurde.
Die Programmierung von variabler Software in Form einer Produktlinie gehört zu den großen Herausforderungen der aktuellen Softwaretechnik-Forschung. Dabei wird die Grundversion einer Software erstellt, die für verschiedene Produkte maßgeschneidert wird, ohne immer neue Software schreiben zu müssen. Ein Beispiel dafür ist die Steuerungssoftware für Heizungen oder Autos, die an verschiedene Heizungs- und Autotypen angepasst werden kann.
Der Dissertationspreis wird jährlich gemeinsam von der Schweizer Informatik-Gesellschaft (Gl), der Österreichischen Computer-Gesellschaft und der deutschen Gruppe der Association for Computing Machinery vergeben. Er ist mit 5.000 Euro dotiert.
"Kästner stellt den in der Praxis weit verbreiteten Ansatz von Bedingter Kompilierung - typischerweise mit Präprozessoren - erstmals auf ein formales wissenschaftliches Fundament, entwickelt darauf aufbauend praktisch einsetzbare Werkzeuge, evaluiert diese empirisch, widerlegt populäre Kritiken und zeigt neue Möglichkeiten und Chancen eines solchen Ansatzes auf", erklärten die beteiligten Gesellschaften. Kästner forscht und lehrt seit Juli 2010 als Mitglied der Arbeitsgruppe "Programmiersprachen und Softwaretechnik" von Prof. Dr. Klaus Ostermann am Fachbereich Mathematik und Informatik der
Philipps-Universität.
pm: Philipps-Universität Marburg
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