20.10.2011 (sus)
Die Chemielaborantinnen Nadja Braun und Yana Raeva wurden von der Industrie- und Handelskammer Kassel (IHK) ausgezeichnet. Grund waren die hervorragenden Prüfungsleistungen, mit denen Braun und Raeva ihre Ausbildung an der Philipps-Universität beendet haben.
Braun arbeitete während ihrer dreijährigen betrieblichen Ausbildung im Labor für Proteinanalytik am Fachbereich Biologie. In diesem technologieorientierten Labor, das im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 593 (SFB 593) etabliert wurde, werden massenspektrometrische Analysen von Proteinen durchgeführt.
"Es handelt sich hierbei um relativ neue Verfahren, die eine Kombination aufwändiger experimenteller Methoden mit komplexen computergestützten Analysen beinhalten" erklärte SFB-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Klaus Lingelbach. Diese Technologie ermöglicht den Nachweis und die Identifizierung beispielsweise von Eiweißmolekülen in Körperflüssigkeiten, Gewebeproben und Zellen. "Sie bildet damit eine essentielle analytische und in der modernen Biologie und Medizin nicht mehr wegzudenkende Grundlage für eine Vielzahl von Fragestellungen", ergänzte Lingelbach.
Des Weiteren hält Lingelbach es für unabdingbar, neben der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses die berufliche Ausbildung insbesondere in hoch technisierten Wissenschaftszweigen zu stärken. "Frau Braun fand unter der Anleitung des für diesen Bereich zuständigen Wissenschaftlers Dr. Stefan Baumeister sehr schnell einen Zugang zu dieser komplexen Technologie und entwickelte sich während ihrer Ausbildungszeit zu einer wertvollen Mitarbeiterin. Wir sind froh, dass wir ihr eine Weiterbeschäftigung am SFB anbieten konnten", sagte er.
Raeva absolvierte ihre Ausbildung in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Armin Geyer am Fachbereich Chemie. Sie wurde vom Technischen Mitarbeiter Ferdinand Bosold betreut.
"Was Frau Raeva auszeichnete und sich auch in dem herausragenden Prüfungsergebnis widerspiegelt: Sie war immer wissbegierig, konnte sich sehr schnell in neue Themen einarbeiten, arbeitete in meiner Gruppe ausgezeichnet mit den anderen Mitarbeitern zusammen und hatte ein glückliches Händchen in der präparativen Arbeit", lobte Geyer die Laborantin. "Wenn man sich ihre Vita ansieht, konnte man schon bei der Einstellung ahnen, dass sie einmal zu den Besseren ihres Jahrgangs zählen würde", fuhr Geyer fort: "Sie kam als Jugendliche mit mittlerer Reife ohne Deutschkenntnisse nach Deutschland und hat doch nach zwei Jahren ihr Fachabitur mit sehr guten Ergebnissen gemacht; in ihrer Freizeit spielte sie mit Begeisterung in Gießen in der Landesliga Volleyball." Diese Zielstrebigkeit habe dazu geführt, dass Raeva im Anschluss an ihre Ausbildung sofort eine Stelle in einem Forschungslabor in Freiburg gefunden hat.
Die Philipps-Universität ist eine der größten Arbeitgeberinnen der Region. Sie bildet Nachwuchs für insgesamt 17 Berufe aus. Im Jahr 2011 begrüßte sie 40 neue Auszubildende.
pm: Philipps-Universität Marburg
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