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Drei Verbände


Keine zuverlässigen Statistiken zu Blinden

14.10.2011 (fjh)
Anlässlich des "Internationalen Tags des Weißen Stockes“ der Vereinten Nationen (UN) am 15. Oktober fordern der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) sowie der Verein PRO RETINA Deutschland zuverlässige Statistiken über blinde und sehbehinderte Menschen. Die dreiSelbsthilfeorganisationen führen zwischen Samstag (8. Oktober) und Samstag (15. Oktober) mit vier weiteren Partnern die "Woche des Sehens" durch.
Jeder Fünfte hat Probleme mit dem Sehen, stellten sie am Freitag (14. Oktober) fest. Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes lasse ahnen, wie verbreitet Sehbeeinträchtigungen in Deutschland sind.
Ungefähr ein Fünftel der befragten Erwachsenen gibt Probleme beim Lesen einer Zeitung oder beim Erkennen eines Gesichts an. 1,2 Prozent sind dazu gar nicht in der Lage, selbst wenn sie eine Sehhilfe benutzen.
"Leider lässt sich den Zahlen nicht entnehmen, wie viele blinde Menschen es gibt und in welchen Umständen sie leben", erläuterten die Verbände ihre Forderung. In vielen Bereichen fehle es an Planungssicherheit. Das gelte beispielsweise für die Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik. DBSV und DVBS setzen sich deshalb seit Jahren dafür ein, dass entsprechende Fragen in den Mikrozensus des Statistischen Bundesamts aufgenommen werden.
Seit 42 Jahren findet alljährlich am 15. Oktober der "Internationale Tag des Weißen Stockes“ statt, an dem blinde Menschen auf ihre Möglichkeiten und Probleme in der Gesellschaft aufmerksam machen. Der Gedenktag geht auf US-Präsident Lyndon B. Johnson zurück, der am 15. Oktober 1964 in einem symbolischen Akt weiße Langstöcke an blinde Menschen übergeben hatte. Seit 2002 ist der 15. Oktober in Deutschland zugleich der Abschlusstag der "Woche des Sehens".
Nach deutschem Recht ist ein Mensch blind, wenn er auf dem besser sehenden Auge selbst mit Brille oder Kontaktlinsen nicht mehr als 2 Prozent von dem sieht,
was ein Mensch mit normaler Sehkraft erkennt. Wenn man weniger als 5 Prozent sieht, gilt man als hochgradig sehbehindert. Auch viele hochgradig sehbehinderte Menschen sind auf den weißen Stock angewiesen.
pm: DBSV, DVBS und Pro Retina
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