03.10.2011 (mal)
"Diejenigen, die sich selber Muslime nennen, aber versuchen, den Islam mit Gewalt zu verbreiten, sind sich seiner - ihm innewohnenden - Schönheiten gar nicht bewusst." Diese Aussage war am Montag (3. Oktober) auf einigen Plakaten in Marburger Moscheen ebenso zu lesen wie : "Liebe für alle – Hass für keinen!“
Seit 1997 findet in Deutschland der "Tag der offenen Moschee“ gleichzeitig mit dem Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober statt. Für Interessenten waren auch in diesem Jahr bundesweit die Türen von Moscheen geöffnet.
Bei freundlicher Atmosphäre standen Muslime den Besuchenden zu Gesprächen rund um das Thema “Islam“ zur Verfügung. Speisen aus der orientalischen Küche versüßten dabei den entspannten Gedanken- und Meinungsaustausch. An - ständig besetzten - Informationsecken konnten Interessierte Prospekte und Bücher zu den Grundlagen des Islam und des Korans erwerben.
Auch die
Ahmadiyya Muslim-Gemeinde (AMG) beteiligte sich an dieser Aktion. Sie ist eine islamische Reformgemeinde.
Gegründet wurde sie 1889 von Mirza Ghulam Ahmad. In den Gründungsjahren erhob er den Anspruch, der vom Propheten Mohammed vorhergesagte verheißene Messias und Mahdi des Islam zu sein. Ein Hauptanliegen der heutigen Gemeinde besteht darin, den zeitgenössischen Islam von "Aberglauben“ und
"Irrtümern“ zu bereinigen.
Die Mitglieder dieser Gemeinde wollen ihren Mitmenschen einen ausschließlich friedliebenden und toleranten Islam näherbringen. Weit weg von blindem Fanatismus, lehnt die Gemeinde jegliche Gewalt und Terror im Namen der Religion ab.
Sie betrachtet es als ihre Aufgabe, den Menschen den Weg zu zeigen, der sie wieder zu Gott führt. Sie setzt sich für einen überkonfessionellen und interreligiösen Dialog ein und fördert Frieden sowie Verständnis zwischen den verschiedenen Religionen und gesellschaftlichen Zusammenhängen.
Die AMG ist heute mit mehreren 10 Millionen Mitgliedern in 200 Ländern der Erde verbreitet. Sie gilt als eine der dynamischsten Bewegungen nicht nur innerhalb des Islam.
In Deutschland gehört sie mit etwa 50.000 Mitgliedern und 244 Gemeinden zu den größeren der islamischen Organisationen. Zur Zeit wird die Gemeinschaft von Kalif Mirza Masrur Ahmad von London aus geleitet.
Der deutsche Nationalfeiertag am 3. Oktober wurde für die bundesweite Aktion "Tag der Offenen Moschee" bewusst gewählt. Auf diese Weise wollen sie die Zugehörigkeit der Muslime zur Einheit Deutschlands demonstrieren.
Martin Ludwig
Text 6231 groß anzeigenwww.marburgnews.de