29.09.2011 (fjh)
Bereits Anfang Juli berichtete die Polizei über die Festnahme von drei mutmaßlichen Betrügern aus Kiel und Hannover. Die Männer im Alter von 17, 45 und 49 Jahren verkauften einem 72-jährigen Marburger am Mittwoch (6. Juli) Teppiche zu weit überhöhten Preisen. Fahnder nahmen die Verdächtigen noch am selben Tag fest und stellten mehr als 25.000 Euro sicher.
Mittlerweile haben sich beim Fachkommissariat für Betrugsdelikte weitere Opfer gemeldet. Die Ermittler gehen allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus. Sie vermuten, dass bisher nur wenige Betroffene Kontakt zur Polizei aufgenommen haben.
Daher wendet sich die Polizei nun erneut an die Öffentlichkeit. Nach Erkenntnissen der Fahnder, die wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs ermitteln, agierten die Verdächtigen vor ihrer Festnahme im gesamten mittelhessischen Bereich.
Bei ihren Verkaufstouren benutzten sie zumindest einen dunklen VW Sharan mit der Anfangskennung "HEI" für Heide in Holstein. Allerdings schließen die Ermittler nicht aus, dass weitere Teams und Fahrzeuge in ähnlicher Art unterwegs waren.
Im Allgemeinen gehen die Betrüger bei solchen Haustürgeschäften immer mit der gleichen Masche ans Werk: Sie suchen vor allem ältere Menschen unangemeldet in ihrer Wohnung auf und preisen angeblich hochwertige Teppiche zu einem vorgeblichen Schnäppchenpreis an. Mitunter werden die Opfer solange bedrängt, bis sie letztendlich einem Kauf zustimmen.
Das vermeintliche Schnäppchen entpuppt sich schnell als Billigware. Das Geld sehen die Käufer der minderwertigen Ware meist nicht wieder.
Mögliche Opfer, die sich bisher noch nicht gemeldet haben, sollten sich mit der Kriminalpolizei Marburg in Verbindung setzen. Außerdem rät die Polizei nochmals eindringlich von derartigen Haustürgeschäften ab: "Schließen Sie unter Druck keine Geschäfte ab! Prüfen Sie vor dem Öffnen der Haustür, mit wem Sie es zu tun haben!"
Im Zweifelsfall sollte man nicht auf Klingeln oder Klopfen reagieren. Gegen zudringliche ungebetene Gäste sollte man sich - notfalls auch energisch durch laute Ansprachen und Hilferufe - wehren. Weitere Tipps stehen im Internet unter
www.polizei-beratung.de.
pm: Polizei Marburg
Text 6214 groß anzeigenwww.marburgnews.de