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Eingeäschert


Garten des Gedenkens an zerstörte Synagoge

14.09.2011 (fjh)
Eine neue Gedenkstätte soll auf dem Grundstück der ehemaligen Synagoge an der Universitätsstraße entstehen. Darauf haben sich die Universitätsstadt Marburg und die Jüdische Gemeinde verständigt.
Der neue "Garten des Gedenkens" soll über die Architektur des Synagogenbauwerks und die geschichtlichen Geschehnisse an diesem Ort informieren. Außerdem soll er den Platz als früheren Ort jüdischen Lebens würdigen und als einladende Aufenthaltsfläche für die Öffentlichkeit dienen.
Im September 2008 waren archäologische Untersuchungen auf dem Gelände durchgeführt worden. Dabei wurde festgestellt, dass nach der Zerstörung 1938, dem Abbruch der Baureste 1938/39 und der Umgestaltung im Jahr 1963 noch Originale Bausubstanz im Boden erhalten geblieben ist. An dieser Stelle soll nun der "Garten des Gedenkens" entstehen.
Mit den Arbeiten dafür wurde im September 2011 begonnen. Zunächst wird unterhalb der - aus der Zeit zwischen 1180 und 1200 stammenden - Stadtmauer eine Hangsicherung in Form einer Stützmauer vorgenommen. Danach sollen die bisher - noch nicht archäologisch erkundeten - Flächen auf dem Areal untersucht werden.
Identisch mit den Grundrissen der ehemaligen Synagoge wird anschließend eine Rasenfläche den Standort andeuten. Die Gesamtarbeiten des auf 900.000 Euro veranschlagten Projekts sollen nach der Bauplanung rechtzeitig zum Gedenktag am 9. November 2012 abgeschlossen sein.
1892 erwarb die Jüdische Gemeinde das Grundstück, auf dem nach Plänen des Architekten Wilhelm Spahr in der Zeit von 1895 bis 1897 die Synagoge errichtet wurde. In der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 wurde sie
vernichtet.
Das Gebäude wurde bis etwa 50 Zentimeter unter der Bodenplatte abgetragen und
als einfache Grünfläche hergerichtet. 1963 erfolgte erstmalig eine öffentliche Diskussion um die Geschichte dieses Platzes, worauf hin ein Gedenkstein aufgestellt und Grünflächen neu angelegt wurden.
pm: Stadt Marburg
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