12.09.2011 (fjh)
Die Marburger Arbeitsloseninitiative (MAli) versteht sich als offenes Angebot für Bezieher des Arbeitslosengelds II. Zu ihren kostenlosen Angeboten zählt neben gemeinsamen Kochen, Kulturveranstaltungen und Beratungssprechstunden auch die Bewirtschaftung eines Kleingartens.
"Das Projekt ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe für langzeit Arbeitslose“, erläuterte der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern bei einem Besuch des Projekts am Montag (12. September).
Die Initiative wird vom KreisJobCenter Marburg-Biedenkopf (KJC) und von der
Universitätsstadt Marburg getragen und vom Verein Arbeit und Bildung durchgeführt. Ihr Projekt wächst und gedeiht auf einem rund 500 Quadratmeter großen Grundstück, das die Vitos-Klinik der MAli zur Verfügung gestellt hat.
Seit zwei Jahren bauen die Teilnehmer der Initiative hier Gemüsesorten wie Salat, Kürbis, Zucchini oder Tomaten an. Auch die eine oder andere Lieblingsblume der 13 Aktiven findet hier ihren Platz. Diese Möglichkeiten werden gerade von denen geschätzt, deren Wohn- und Lebenssituation eine eigenständige Gartennutzung nicht zulässt.
Gegenseitige Hilfe, gewinnbringender Austausch von Erfahrungen und Wissen sowie gemeinsames Ernten sind wichtige Elemente des Gartenprojekts. Unterstützt werden die MAli-Gärtner dabei nicht nur durch die pädagogische Leitung des Projekts, sondern seit 2011 auch mit der fachlichen Kompetenz eines Bürgerarbeiters.
"Das gemeinsame Arbeiten, Lernen und Erleben in freier Natur stellt eine besondere Freude und Bereicherung für die Teilnehmer dar“, erklärte Yvonne Grünthal. Sie ist die zuständige Mitarbeiterin bei Arbeit und Bildung.
"Darüber hinaus wird durch die gemeinschaftliche Arbeit das Planungsvermögen, das Verantwortungsbewusstsein und die Rücksichtnahme auf Andre geübt", stellte sie fest. Dass das funktioniere, beweise der regelmäßige Genuss erfolgreicher Ernten. Schon mehrfach wurden auch in dieser Saison köstliche Salate zubereitet und in einer geselligen Runde verzehrt.
"Das Garten-Projekt ist auch als ein Ort der Zusammenführung, des Wohlfühlens und des Gesprächs zu verstehen, um Beziehern des Arbeitslosengeldes II auch soziale Begegnungsmöglichkeiten zu bieten“, erläuterte McGovern.
Die vom
Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Stadt Marburg getragene Arbeitsloseninitiative versteht sich als offenes Angebot für Bezieher
von ALG II. Über verschiedene Angebote des Projekts, die durch Arbeit und Bildung betreut werden, wird eine Möglichkeit zur sozialen Stabilisierung langzeit arbeitsloser Menschen in Marburg eröffnet. MAli will gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen und Hilfe in schwierigen Lebenssituationen anbieten.
Neben einem Kochclub, der Sprechstunde und kulturellen Unternehmungen bildet gerade der Garten einen festen Bestandteil des Projekts. Dieses Angebot richtet sich an Menschen, die Interesse an der Bewirtschaftung einer Gartenfläche haben, jedoch über keine entsprechende Möglichkeit dazu verfügen.
In der Gartenparzelle wurden seit 2009 in immer größerem Umfang Beete angelegt, die die Teilnehmer allein oder zusammen mit anderen bewirtschaften. Aus den - anfänglich zufälligen - Treffen entwickelte sich zunehmend ein regelmäßiger Kontakt der Gärtner.
So werden mittlerweile gemeinsame Projekte und Arbeiten abgesprochen. Außerdem finden regelmäßige Treffen statt, bei denen gemeinsam geerntet und dann auch verzehrt wird.
Zur Zeit sind 14 Personen im Garten aktiv. Eine Teilnahme an einem Pflanzen-Flohmarkt ist für 2012 geplant, da mittlerweile ein Überschuss an Saatgut und Pflanzen produziert wird.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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