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Energische Veränderungen


Kreis erhält Förderung für Energiewende

11.09.2011 (fjh)
Gute Nachrichten aus Berlin hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf am Samstag (10. September) erhalten. Das Bundesumweltministerium fördert sein Projekt "Masterplan 100 % Klimaschutz“.
Zusätzlich zu 20 Prozent Eigenanteil, die der Landkreis aufbringen muss, stehen damit in den nächsten vier Jahren bis zu maximal einer Million Euro für das Vorantreiben des Klimaschutzes im Landkreis zur Verfügung. Staatssekretär Jürgen Becker vom Bundesumweltministerium überbrachte diese Nachricht am Samstagabend während des Energieforums im Landratsamt.
Der Kreis wurde aus den Bewerbern der ersten Phase ausgewählt. Nun kann er seinen Antrag konkretisieren.
In seinem Vortrag im neuen Sitzungssaal der Kreisverwaltung verdeutlichte Becker vor mehr als 100 Zuhörern, dass es auf die Kommunen ankomme, um die Energiewende voranzutreiben. Ohne deren Engagement ginge es nicht.
In diesem Zusammenhang lobte der Staatssekretär ausdrücklich den Landkreis Marburg-Biedenkopf: "Sie zählen bundesweit zu den Vorreitern. Sie sind ein echtes Vorbild, weil Sie sich früher als andere Kommunen mit diesem Thema beschäftigt und Erfolge zu verzeichnen haben.“
Auch insgesamt sei in Deutschland eine Riesenbewegung zum Thema Erneuerbare Energien zu verzeichnen, denn jetzt wüssten alle darüber Bescheid, dass es keine Umkehr geben werde. Vielmehr sei jetzt ein Wettlauf entstanden, wer am schnellsten und besten in der Umsetzung sei.
Weltweit gebe es keine "Blaupause“ für eine solche Energiewende in einem ganzen Land. Das sei eine echte Herausforderung, habe aber auch Vorteile. Die deutsche Energie- und Umwelttechnologie sei - international gesehen - immer erster Ansprechpartner.
Becker machte deutlich, dass die Windkraft ein großes wirtschaftliches Potenzial besitze. Das gelte sowohl im Hinblick auf Arbeitsplätze als auch für das Steueraufkommen.
Gerade die Windenergie biete die besten Potenziale innerhalb der Erneuerbaren Energien. Aber auch hier müsse zum Beispiel noch geändert werden, dass sich auch Kommunen wirtschaftlich betätigen dürften, um in diesem Feld aktiv werden zu können.
Als Zukunftspotentiale nannte Becker zudem Bürger-Windkraftparks, bei deren Finanzierung sich Bürger beteiligen können. Das würde auch die Akzeptanz dieser Energie erhöhen. Eines der Hemmnisse sei bislang jedoch, dass nicht genügend Eignungsflächen zur Verfügung gestellt werden.
Landrat Robert Fischbach freute sich über die jetzt mögliche Förderung: "Mit dieser Förderungszusage erkennt die Bundesregierung unser Engagement in Sachen Klimaschutz und Erneuerbare Energien hier in der Region an und sieht - genau wie wir - dies als gute Voraussetzung für weitere Erfolge auf diesem Sektor.“
Hauptargument der eingereichten Projektskizze ist, dass der Landkreis in allen Bereichen der erneuerbaren Energien nur ein Durchschnittspotenzial besitzt. Das Ziel des Masterplans besteht darin, bis zum Jahr 2050 insgesamt 95 Prozent der im Jahr 2010 entstandenen Emissionen an Kohlendioxid (CO2) zu vermeiden.
Bbei den Voraussetzungen des Landkreises ist das sehr ehrgeizig. "Wenn das in einem Landkreis wie dem unseren gelingt, dann ist 100 Prozent Klimaschutz überall möglich und nicht nur in den nördlichen Landkreisen mit viel Wind oder in den südlichen mit viel Sonne und Wasser", erklärte Fischbach. "Daher eignet sich unser Landkreis gerade wegen seines Durchschnittspotenzials besonders als Modellregion.“
Mit der angekündigten Finanzspritze könne der Kreis nun eine vernünftige Struktur aufbauen, um weitere Maßnahmen auf dem Sektor Klimaschutz für Kommunen, Unternehmen und Bürger in Marburg-Biedenkopf auf den Weg zu bringen. Außerdem soll über eine breite Beteiligung von Bürgern und Experten eine gute Vernetzung und Akzeptanz für Projekte und Ideen geschaffen werden.
"So können wir unseren eingeschlagenen Weg mit Rückenwind aus Berlin konsequent fortsetzen“, sagte Fischbach abschließend.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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