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Lebendiger Stadtteil


8. Weidenhäuser Höfe-Fest bei bestem Spätsommerwetter

03.09.2011 (jnl)
Von den Stadtteilfesten Marburgs ist das in Weidenhausen das vielgestaltigste. Beim Weidenhäuser Höfe-Fest 2011 am Samstag (3. September) zeigte sich wiederum die volle Bandbreite an kulturellen Milieus, die in diesem Stadtteil zuhause sind.
In rund einem Dutzend Innenhöfen, die nur zum Höfe-Fest für eine breitere Öffentlichkeit geöffnet werden, boten viele Dutzend Aktive Verköstigung, Selbstpräsentation und Konzerte. Musikalisch spannte sich der Bogen von Cover-Bands über Blues, Mundart-Retro, Musica italiana bis zu A Capella.
Das attraktive Ambiente aus Fachwerkbauten und vielseitigen Angeboten lud zum Schlendern, Schauen und Genießen ein. Wenn einer der 30- bis 40-minütigen musikalischen Auftritte endete, ging es gemütlich zu einem der locker fußläufig erreichbaren nächsten Höfe.
Auf dem Wehr gab es darüber hinaus einen mittelgroßen Flohmarkt. Mehrere Zauberkünstler traten auf. Zudem gab es Mitmach-Angebote besonders für Kinder.
Der Metzgermeister Franz Becker rief mit Informationstafeln gegen die "grausame Praxis des Schächtens" auf. Darunter versteht man das betäubungslose Schlachten bei Muslimen und Juden.
Im geräumigen Hof des Buddhisten-Zentrums "Karma Dzong" fand sich die dichteste Programmfolge. Einen tollen Akzent setzte die Galerie Annegret Henke, die einige ihrer farb-dynamischen Arbeiten auf der Gasse vor dem Atelier präsentierte.
Als Entdeckung des Tages darf das jugendliche Akustik-Pop-Quartett "Saitenwerk" gelten, das nachmittags im Hof Gerbersgäßchen auftrat. Eine E-Bassistin, ein Leadgitarrist sowie zwei junge Sängerinnen mit Talent, Fremdsprachenkönnen und glockenhellen Stimmen sorgten musikalisch für große Aufmerksamkeit.
In manchen Höfen stand keine Bühne im Mittelpunkt, sondern das gesellige Biergarten-Erlebnis. An jeder Ecke trafen alteingesessene Marburger Bekannte.
Die angebotenen Speisen waren in jedem Hof andere als nebenan. Grund dafür war eine wirklich gelungene Absprache im Vorfeld.
Unter dem zweideutigen Titel "Liesel spinnt" gab es eine Vorführung der alten Handwerkstechnik des Wollspinnens. Die ortsansässige Haustierpflegerin Gabriele Hoppach informierte darüber, wie man mit Haustieren optimal umgehen sollte. Ein Kinder- und Jugendzirkus statt der sonst üblichen Hüpfburg sorgte für die Kleinen.
Insgesamt fiel auf, dass bei der achten Ausgabe des Höfe-Fests die großen Konzert-Auftritte früherer Jahre eher kleineren Bühnen-Acts Platz gemacht haben. Einige der finanziell potenteren Gewerbetreibenden sind aus dem Viertel weggezogen, so dass weniger Geld zur Verfügung stand.
Umso mehr ruht das ganze Fest auf den Schultern der ehrenamtlichen Nachbarschaften, die ihre Arbeit hineinstecken, um "ihrem" Stadtteil ein Glanzlicht aufzusetzen. Bei spätsommerlichen Temperaturen strömten die Flaneure, Familien und Liebespaare - ganz so wie die Weidenhäuser Aktiven es verdient hatten - zuhauf in den malerischen Stadtteil.
Jürgen Neitzel
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