02.09.2011 (bke)
Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen protestiert energisch gegen die - im Entwurf des hessischen Landeshaushalts geplante - Kürzung von 20 Millionen Euro für die Verkehrsverbünde. Sie fordert die Landesregierung auf, diese Planung zurückzunehmen.
Der öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) in Hessen sei schon jetzt nicht ausreichend finanziert. Um das Angebot nicht weiter auszudünnen, hat der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) zuletzt eine erhebliche Fahrpreissteigerung beschlossen.
Diese Erhöhung hält die Partei bereits für nicht tragbar. Müssten jetzt noch weitere Kürzungen im Angebot vorgenommen oder Fahrpreise noch mehr erhöht werden, widerspräche das allen Bemühungen der letzten Jahre, auch im
Landkreis Marburg-Biedenkopf ein attraktives - verkehrs- und umweltpolitisch vernünftiges - Angebot aufzubauen.
"Wir bräuchten einen attraktiven und gut ausgebauten ÖPNV sowohl in der Fläche als auch in den Zentren", erklärten die Grünen am Freitag (2. September). "Mobilität ist ein Grundbedürfnis; und wir benötigten nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus sozialen Gründen ein gutes flächendeckendes Angebot."
Ein gutes ÖPNV-Angebot sei im ländlichen Raum ein wichtiger Standortfaktor. Statt das Angebot zu reduzieren, müsse es dringend weiter ausgebaut werden.
Die Main-Weser-Bahn zwischen Frankfurt und Kassel sei in den Spitzenzeiten schon längst überlastet. Anstatt sie häufiger zu befahren, habe die hessische Landesregierung lieber auf Straßenbauprojekte gesetzt und im ÖPNV gekürzt.
Mit dem Konjunkturprogramm sei viel in Straßen investiert worden. der ÖPNV habe hingegen nichts davon abbekommen.
Hier sei die Chance vertan worden, durch gezielte Investitionen die Verkehrsverbünde angemessen auszustatten und damit den ÖPNV konzeptionell maßgeblich weiterzuentwickeln. Der Zuschuss des Landkreises zum Regionalen Nahverkehrsverband (RNV) sei schon jetzt erheblich. Die nun angekündigten Kürzungen könnte der Kreis jedoch nicht ohne Einschnitte auffangen.
pm: Bündnis 90/die Grünen Marburg
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