25.08.2011 (fjh)
"Kein Kriegerdenkmal in Bortshausen" fordert Die Linke Marburg-Biedenkopf. Linken-Kreisvorsitzender Jan Schalauske sprach sich am Donnerstag (25. August) gegen die geplante Errichtung eines solchem Monuments in dem östlichen Marburger Stadtteil aus.
Die "Kameradschaft Marburger Jäger/2. Panzergrenadierdivision" möchte am Samstag (27. August) in Marburg-Bortshausen ein Kriegerdenkmal einweihen. Darin sieht Schalauske ein Wiederaufleben militaristischer Traditionen.
"Es verschlägt einem fast die Sprache“, kommentierte er die Aktion. "Nur wenige Tage vor dem Antikriegstag soll in einem Ortsteil von Marburg die Aufstellung eines martialischen - drei Meter hohen - Kriegerdenkmals gefeiert werden, welches in verklärender Art und Weise an den deutsch-französischen Krieg 1870-71 erinnern soll.“
Das Grundstück, auf dem das Kriegerdenkmal aufgestellt werden soll, befindet sich im Besitz der Kameradschaft. Über die Geschichte und Tradition der Marburger Jäger ist in den vergangenen Jahrzehnten in Marburg kontrovers diskutiert worden.
Schalauske erinnerte an ihre Geschichte: "Die Historie der Marburger Jäger ist eng verbunden mit dem deutschen Nationalismus, mit Kolonialismus und Großmachtstreben, wie unter Anderem die Marburger Geschichtswerkstatt verdienstvoll herausgearbeitet hat. Es ist einfach empörend, dass die - in dieser Tradition stehende - Kameradschaft einfach so ein Kriegerdenkmal in Bortshausen aufstellen kann!"
Das Wiederaufleben von militaristischen Traditionen in Marburg - ob im Zentrum der Stadt oder in den Außenstadtteilen - will Die Linke nicht widerspruchslos hinnehmen. Zudem werde noch zu klären sein, wem das Denkmal gehört, wie es nach Bortshausen gekommen ist und welche Rolle die Stadt Marburg dabei gespielt hat.
pm: Die Linke Marburg-Biedenkopf
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